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Es hat ein wenig gedauert, doch nun scheint die Folter - und Terrorwelle bis nach Indonesien und Singapur rübergeschwappt zu sein, denn was uns die Mo Brothers mit ihrem Erstling bescheren, ist nichts anderes, als der klassische Terrorfilm, in dem Jugendliche von einer kranken Familie gefoltert und getötet werden sollen.
Und das wird mit annehmbarer Härte, wenn auch ohne Überraschungen auf den Punkt gebracht.

Eigentlich war die Gruppe um Ladya und der hochschwangeren Astrid auf dem Weg nach Jakarta, um am nächsten Tag nach Australien zu fliegen, doch auf regennasser Straße entdecken sie eine junge Frau, die die Gruppe zum Dank in ihre Villa einlädt.
Beim gemeinsamen Abendessen ahnen sie noch nicht, was Mutter Dara und ihr nicht minder kranker Bruder mit ihnen vorhaben…

Originalität sollte man bei diesem Streifen wahrlich nicht erwarten, denn hier wird das Terrorkino nicht gerade neu erfunden. Zwar gibt es die eine oder andere fiese Einlage, doch der Verlauf wird Vorhersehbarkeit bestimmt, der früh offenbart, wer die Tour de Force eventuell überstehen könnte und wer bei Zeiten den Löffel abgeben dürfte.
Gleiches gilt für die drei Bösewichte, die ein recht schwammiges Motiv zwischen Verkauf von Menschenfleisch und verlängerten Leben aufweisen, - wie das im Detail funktionieren soll, leuchtet hingegen nicht ein.

So wird die Gruppe rasch eingeführt, wobei zunächst kaum jemand hervorsticht. Anders sieht es bei der kranken Familie aus, denn die stechenden Augen vom Bruder und der durchdringende Blick der Mutter deuten sogleich Unheil an, während der schweigsame Dicke mit der Brille an sich nur für die Funktion der groben Arbeiten in Form des Zerlegens in Betracht kommt. Nach dem Abendessen wird den Leuten schwummerig und man wacht gefesselt im Keller auf, nur bei einem wirkt die Betäubungssubstanz nicht so intensiv, so dass er mit einem Messer angegriffen wird.

Ohnehin bietet der Verlauf viel Krawall und eine Menge unerbittlicher Zweikämpfe. Es wird mit allen möglichen Gegenständen zugeschlagen und gestoßen, was von der dicken Haarnadel über einen Anstecker bis hin zu einem Geweih reicht.
Dabei ist brauchbares Material für Splatterfreunde enthalten, obgleich man selten explizit wird und Szenen einer Enthauptung mit der Kettensäge oder ein Zustechen zwischen den Schenkeln eher ausgeklammert wird.
Die Qualität der handgemachten Effekte kann sich durchweg sehen lassen, gleiches gilt für die Maske und die Ausstattung der großräumigen Villa, inklusive ein paar morbider Requisiten am Rande.

Auch darstellerisch ist nichts zu beklagen, - die durchweg unbekannten Mimen agieren durch die Bank okay und leiden nicht, wie so häufig in asiatischen Gefilden, am gnadenlosen Overacting und auch die Dialoge bewegen sich im Bereich des Erträglichen.
Kamera und Schnitt arbeiten überwiegend sorgfältig, nur der Score hält sich etwas zu sehr im Hintergrund und könnte, besonders zum Ende hin, deutlich effektiver zu Werke gehen.

Also muss man die Zerteilung eines Freundes hilflos mit ansehen, fünf nicht allzu clevere Jungs von einer Polizeieinheit schauen vorbei, es gibt eine Flucht in den angrenzenden Wald unter Beschuss von Pfeilen und am Ende liegen allerlei tote Körper auf dem Gelände.
Was lernen wir daraus? Manch dankbare Geste ist geheuchelt und in diesem Zusammenhang niemals zum Abendessen bei fremden Leuten gastieren.

„Macabre“ bietet einige positive Aspekte innerhalb des Genres, die eine Sichtung empfehlenswert erscheinen lassen. Das Tempo ist in jeder Hinsicht solide, die Goreeffekte sind es auch, im darstellerischen Bereich gibt es keine Hänger und ein Mitfiebern ist, trotz aller Vorhersehbarkeit, durchaus gegeben.
Sein Metier revolutioniert er zwar nicht, doch unterhaltsam und brauchbar ausgestattet ist er für ein Debüt auf jeden Fall ausgefallen.
6,5 von 10

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