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Ralf Bakshi ist ein ziemlich umstrittener Regisseur, der bekannt durch extravagante und ziemlich eigenwillige Zeichentrickfilme wurde. Ich kam, mit Ausnahme von ein paar Miniausschnitten aus "Cool World", noch nie in den Genuss einen Ralf Bakshi zu gucken. Im Jahr 1983 kreierte Herr Bakshi also den Film "Feuer und Eis" und ich muss ganz ehrlich sagen, dass dieser Film einer der komischsten Trickfilme ist, die ich jemals gesehen habe. Irgendwie erinnerte mich alles ein klein wenig an Asterix. Ein großer Herrscher regiert über die ganze Welt mit seinem Eis. Außer ein kleines Volk, dass nach wie vor Widerstand leistet, das Feuer-Volk. Es kommt wie es kommt, die Lakaien des Eis-Volks entführen die Prinzessin des Feuer-Volkes und zwingen den König zur Kapitulation. Der Prinzessin gelingt dann zwar die Flucht vor den Lakaien, doch blöderweise muss sie ein Großteil ihrer Kleidung zurücklassen. So darf die schöne Prinzessin alberner weise die ganze Zeit halbnackt herum rennen, während die Kamera immer bei den seltsamsten Positionen voll drauf hielt und solche "Halbnackt-Szenen" bis zum Erbrechen hinaus gestreckt wurden. Irgendwann findet dann die Prinzessin einen ebenfalls halbnackten Helden und Krieger. Ich habe wirklich noch keinen Zeichentrickfilm gesehen, bei dem es zwischen den zwei Hauptprotagonisten so ultimativ schnell gefunkt hat, wodurch dieses ganze Geschwafel vollkommen unglaubwürdig wirkte. Irgendwann kommt es dann zu einer grandiosen Endschlacht, wo dann noch irgendein komischer maskierter Krieger auftaucht, der dem Hauptcharakter die Rolle des Helden dreist klaut. Somit hatte die Figur Larn eigentlich keinerlei Nutzen in dieser Geschichte. Was mir recht gut gefallen hat war Nekron, der Schurke, der wirklich fies aussieht, eine ekelhafte Stimme hat, aber einen total lächerlichen Abgang hat (genau wie bei Nekrons Mutter, wobei, kann man da überhaupt von einem Abgang sprechen?). Auch das Charakterdesign war eigentlich recht hübsch, obwohl es gegen Disney natürlich schon damals keinerlei Chancen hatte. Aber die Figuren bewegten sich schön flüssig und die Gesichtszüge waren auch sehr gut gemacht. Was aber katastrophal war, war die Machart. Damit meine ich beispielsweise die fürchterlichen Schnitte. Ein Beispiel : Der maskierte Unbekannte feuert genau 1 Pfeil mit seinem Bogen ab und schießt damit auf einen dieser Neandertaler ähnlichen Kerle. Dummerweise landen dann genau 2 Pfeile synchron in seinem Körper, obwohl der maskierte Kerl definitiv nur einen Pfeil abgefeuert hat. Also entweder ist der Masken-Mann ein Turbo-Schütze oder hier wurde, wie ich eher glaube, einfach nur, wie es bei vielen vielen vielen anderen Szenen der Fall war, gehörig geschlampt. Was soll ich noch großartig sagen, der Film ist eine absolute Trash-Packung, kann aber über weite Strecken unterhalten und selten kommt Langeweile auf. Für abgehärtete Trash-Fans ist dieser Film vielleicht sogar ein Meisterwerk, der Rest sollte nicht allzu hohe Erwartungen in den Film stecken.


Fazit : Gute Idee, aber ziemlich schlechte Ausführung. Trotzdem keine Mega-Gurke. Einige Szenen wirken sehr amateurhaft, andere wiederum recht ordentlich.


6/10

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