Review

Die Kritik beruht auf der offiziellen deutschen Verleih-Fassung von SUNFILM mit einer Laufzeit von 113 Minuten!

Um Rob Zombies neuestes Machwerk in einer Kurzkritik zu umschreiben, bedarf es nicht vieler Worte:

* FUCK * FUCK * FUCK * FUCK * FUCK * WICHSER * WICHSER * FICK DICH * WICHSER * FICK DICH * WICHSER * WICHSER * FUCK * FUCK * FUCK * SCHLAMPE * FUCK YOU * SCHLAMPE * FUCK YOU * WICHSER * SCHLAMPE * WICHSER * FUCK * FUCK * FUCK *

Eigentlich wäre damit schon alles gesagt, zumal "Halloween 2" seinen einzigen Unterhaltungswert aus solchen Zitaten zu gewinnen scheint. Jedes weitere Wort über diesen Dreck zu verlieren wäre reine Zeitverschwendung, aber wer es wagt, ein zweites Mal einen unerreichten Klassiker des Genres wie John Carpenters "Halloween" zu vergewaltigen, hat es nicht anders verdient als gnadenlos zerrissen zu werden!

"Halloween 2" oder "Michael Myers und die wunderbare Welt der Tiere"...ja, so könnte ungefähr der Untertitel zu einem Film lauten, der es schafft, mit Abstand nicht nur das schlechteste Remake, sondern auch noch die schlechteste Fortsetzung eines Films zu sein.

Wer glaubt, mit der Neuverfilmung zu John Carpenters "The Fog" miserabelstes Entertainment jenseits des guten Geschmacks erlebt zu haben, hat Rob Zombies mehr als eigenwillige Interpretation von "Halloween 2" noch nicht gesehen.

Spätestens seit dem sechsten Teil der offiziellen "Halloween"-Reihe ("Der Fluch des Michael Myers") nahm die Qualität der Filme deutlich ab und erreichte mit "Halloween - Resurrection" den finalen Höhepunkt inszenatorischen Unvermögens.
Doch im Vergleich zu dieser Interpretation des altbekannten Stoffes wirken das "The Fog"-Remake und sämtliche "Halloween"-Fortsetzungen wie wahre Meisterwerke.

Wenn vulgärer, sexistischer Proleten-Slang und sinnfreie Dialoge auf langweiliges, tiefenpsychologisches Geschwafel und unsinnige Visionen mit weißen Pferden treffen, wenn Nekrophelie und Natursektspiele als gesellschaftsfähige Sexpraktiken dargestellt werden und Michael Myers wie ein vollbärtiger, langhaariger Waldschrat aussieht, der Hunde schlachtet und ihre Innereien verspeist, dann ist man in Rob Zombies dreckigen, kranken Welt angekommen und mittendrin in seiner zweiten "Redneck"-Interpretation von "Halloween".

Einer Interpretation, in der Laurie Strode nun endgültig zur durchgeknallten, versoffenen Bitch mutiert ist und Sherrif Brackett mit langen, zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren, wie ein Alt-Hippie wirkt, bei dem die Zeit stehen geblieben scheint.
Dr. Loomis - zu Carpenters Zeit noch der unerschrockene, besessene Arzt und Gegenspieler von Michael Myers - hat sich nach den Ereignissen des ersten Teils in ein widerliches, karrieregeiles  Arschloch verwandelt, der als Buchautor aus den Taten Michaels Profit scheffelt und nur noch von seiner eigenen Arroganz übertroffen wird.
Dieser Bruch mit den Original-Charakteren ist auch der einzige Bruch, der wirklich gut gelungen ist. Leider ist es aber Zombies Unvermögen als Regisseur anzurechnen, dass der - wieder von Malcolm McDowell dargestellte Dr. Loomis - als Karrikatur seiner selbst erscheint.

Mit seinem ersten "Halloween" hat Rob Zombie bewiesen, dass er es eindeutig besser kann, auch wenn er bei der Fortsetzung seinem Stil in Bezug auf Charakterentwicklung und Dialoge treu geblieben ist.
Was er während der Dreharbeiten eingeworfen hat oder ob es eine Prise Koks zuviel war kann ich nicht beurteilen. Was auch immer es war: es führte zu schlimmsten Nebenwirkungen, die zu einem stupiden, sinnfreien, absolut langweiligen und geradezu schmerzhaften Schund führten, der die durchaus vorhandenen Qualitäten des ersten Teils vermissen lässt und nur wenig Gutes zu bieten hat:

Die ersten zehn Minuten lassen ansatzweise Atmosphäre aufkommen, die spätestens dann, wenn Sheri Moon Zombie in Michaels Visionen als Geist mit weißem Pferd auf der Bildfläche erscheint, im Keim erstickt wird.
Und so schleppt sich das Geschehen von einer schnell geschnittenen Splatterszene zur nächsten, wobei das Blut zwar spritzt, aber weder Bedrohung noch Spannung aufkommen und sowohl die Attacken als auch das Finale komplett vorhersehbar sind.

Es gibt gegen Ende des Films noch zwei atmosphärisch dichte Szenen im Haus des Sherrifs, die auch raffiniert inszeniert sind, doch das sind die wenigen Ausnahmen, die man während des gesamten Films an einer Hand abzählen kann.

Vergleicht man auch die Darstellung des Michael Myers mit dem Original wirkt der hünenhafte Tyler Mane weniger bedrohlich als der schlaksig wirkende Michael Myers aus den früheren Filmen, der allein durch sein lautes Atmen viel unheimlicher wirkt als in den Neuverfilmungen.

Das von John Carpenter komponierte "Halloween"-Theme kommt erst im Abspann kurz und in einer leicht abgeänderten Version zum Einsatz und Tyler Bates Score ist emotionslos. Er schafft es weder Spannung noch Dramatik auf die Leinwand zu transportieren. Lediglich die Szenen im Brackett-Haus sind stimmig untermalt - ansonsten ist "H 2" vom Terror-Feeling - was einen Slasher ausmachen sollte - meilenweit entfernt.

Die deutsche Spio/JK-Fassung für den Verleih ist um ca. 70 Sekunden erleichtert worden. Doch mehr Blut und Splatter machen dieses Debakel auch nicht besser.
Im Gegenteil: für jede Kürzung kann der Zuschauer, der noch bei Sinn und Verstand ist, dankbar sein, denn dann hat das Grauen schneller ein Ende.
Dieser Film ist mit 113 Minuten viel zu lang und selbst auf 90 Minuten gestreckt wäre er noch immer eine Tortur.

Auf dem Cover prangt reisserisch: "Der Blutigste von allen!" - Das mag sein, aber er ist auch der schlechteste von allen.

Mehr gibt es zu diesem Schund wirklich nicht zu sagen!

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