Review

Und schnell wieder auf den Boden zurück…27.02.2011

Ryan Bingham ist Single, von Beruf Entlassungsexperte und hat ein Ziel: er will als siebter Mensch die 10-Millionen-Meilen-Grenze überschreiten. Und wir folgen Ryan bei seinem öden Tagwerk…von Stadt zu Stadt…mal allein, mal mit einer jungen Mitarbeiterin. Irgendwann trifft er auf die hübsche Alex, doch diese wird ihn schwer enttäuschen. Und später im Film wohnen wir der Heirat von Ryans Schwester bei. Und sonst? Sonst werden im Laufe des Films viele Leute entlassen, deren Chefs es nicht selbst übers Herz bringen, sondern dazu einen Berater anheuern. Ja, war es das denn? Nö, am Ende des Films steht Ryan mit seinem Rollkoffer vor der Abflugtafel. Und der Film ist aus. Dafür aber, lieber Leser, lohnt es sich nicht, über 100 Minuten Lebenszeit zu verschwenden.

Denn mir ist auch einen Tag nach dem „Genuß“ dieses Films nicht klar, was dessen Intention gewesen ist. Wollte er die Unmenschlichkeit moderner Arbeitsverhältnisse mittels der Kunstfigur des Entlassungsexperten parodieren? Ging es ihm darum, zu zeigen, wie isoliert der Mensch, gefangen zwischen Flugsteigen, Kabinen und Lounges, sein Leben als Reisender verbringt? Oder war sein Ziel vielmehr, angesichts steigender Scheidungsraten ein Plädoyer für die Ehe und gegen das einsame Techtelmechtel an der Hotelbar zu führen? Man wird es nie erfahren, denn es ist auch an und für sich völlig egal. Der Film fängt unvermittelt an, läuft eine Weile und ist dann unvermittelt zu Ende.

Wäre die Figur des Bingham nicht mit George Clooney besetzt, ich hätte den Film nach zwanzig Minuten aus dem Player gezerrt und ihn rüde geschmäht. So ist das manierierte Treiben noch einigermaßen erträglich, denn Clooney paßt perfekt in die Rolle des vermeintlich glücklichen Singles mit sehr seltsamen Zielen und einer Wohnung, die wie ein Hotelzimmer wirkt. Es mag auf diesem Planeten sicher viele Menschen geben, die den Film ganz großartig finden, aber ich darf an dieser Stelle nur anmerken, daß er nur zwei Aktiva hat, nämlich Clooney und die Filmmusik. Der Rest ist Schweigen, Fassungslosigkeit angesichts dieses Zeitverschwenders, der eigentlich noch viel schlechter bewertet werden müßte als mit 5/10.

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