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Viele erfolgreich Schauspieler sind eigentlich mit ihrem Beruf zufrieden. Sie verdienen eine Mörderkohle und haben meist viel Spass an ihrer stressigen Arbeit. Ab und an möchten aber einige von ihnen noch höher hinaus, als sie eh schon sind und werden Regisseur. Das das durchaus klappen kann, bewies unter anderem Clint Eastwood mit seinen Filmen. Bill Paxton ist ebenfalls einer dieser Schauspieler und mit seinem Debüt "Dämonisch" zeigte er sein Können sowohl vor, als auch hinter der Kamera. Und wenn dabei alle Filme so werden wie dieser hier, kann in Zukunft eigentlich auch nichts schief gehen!

"Frailty" ist ein wirklich gelungener Gruselstreifen, der es schafft seine Zuschauer von Anfang bis Ende zu fesseln. Das liegt zum einen ander wirklich interessanten Story, die einiges zu bieten hat. Ordentlich durchdacht und dazu kaum mit Logiklöchern versehen, kann man mit dem Geboten, im Großen und Ganzen, zufrieden sein.

Hauptgrund für das Gelingen des Films ist aber ein ganz Anderer: die Atmosphäre. Schon lange ist mir keine so bedrückende und gleichzeitig wohlig-schaurige Atmosphäre untergekommen wie hier. Das fängt schon bei dem tollen Vorspann an, der mit verschiedenen Zeichnungen und Zeitungsausschnitten auf das Geschehen einstimmt. Danach gibt es einen gruselig wirkenden Matthew McConaughey der seine grauenhafte Geschichte über seinen verrückt gewordenen Vater und seine gräulichen Taten erzählt. Und gerade diese Szenen sind es, die einem so frösteln lassen. Nahezu durchgehend in dunkel gehaltene Szenen eingetaucht und mit einer perfekten Geräuschkulisse unterlegt, macht einem der immer verrückter werdende Bill Paxton richtig Angst und Bange. Schon lange nicht mehr eine so beängstigende Figur gesehen.

Ein weiterer positiver Punkt ist zudem, dass man sich eigentlich in keinster Weise in irgendwelchen (in diesen Fall wirklich) unpassenden Gore-Szenen verliert. Manch einem mag das vielleicht übel aufstoßen, aber in meinen Augen sind die Andeutungen der bestialischen Morde von Vater Meiks schon Horror genug und erfüllen ihren Zweck mehr als ausreichend.

Über die Wendung, zum Ende des Films hin, und die Auflösung des ganzen Spuks mag man streiten können, ich persönlich finde sie aber ebenfalls bestens gelungen. Sicherlich werden nur die wenigsten auf die komplette Lösung des Spuks kommen, denn man muss schon ein bisschen Überlegen, was wie zusammenhängt und wird einem nicht auf dem Silbertablett serviert. Bei manch einem werden sicherlich, zum Schluss, noch einige Fragen offen bleiben. Aber mit ein bisschen Nachdenken kommt man schon darauf was richtig ist!

Wirklich negativ fallen eigentlich nur zwei Sachen auf. Zum einem hat man das Ende leider ein bisschen unnütz in die Länge gezogen. Es gibt eigentlich eine gute Stelle wo man hätte Schluss machen können, aber man wollte wohl unbedingt noch etwas, wirklich zweckfreies, dransetzen.

Zum anderen geht einem auch das etwas zu übertriebene "Gottesgelaber" auf den Keks. Sicherlich gibt einem das Gerede ein wirklich intensives Bild der gestörten Hauptperson ab, aber in meinen Augen ist dieses ewige "Gott hat uns das aufgetragen" und "Das ist Gottes Wille" etwas zu viel des Guten! Ein paar Dialoge weniger in dieser Richtung hätten durchaus gereicht. Aber nun gut!

Zu den Darsteller sei als Letztes noch gesagt, dass auch sie ihre Rollen allesamt sehr gut rüberbringen. Bill Paxton ist, als gestörter Dämonenjäger und Familienvater, wieder einmal genial und Matthew McConaughey sowie die beiden Kinderdarsteller sind ebenfalls sehr überzeugend. So muss das einfach sein!

Fazit: Spannendes und vor allem immens atmosphärisches Horror-Filmchen, dass von einem frischen Regisseur optimal in Szene gesetzt wurde. Bill Paxton hat hier wirklich bewiesen, dass er es, vielleicht noch mit ein bisschen Übung, schaffen kann, selbst mit den großen Regisseuren des Genres mitzuhalten. Ein etwas strafferes Ende und ein paar unnötig doppelte Dialoge weniger und schon steht ihm das Tor offen, den Horrorfans mit wohlig schauriger Kost zu beliefern. Weiter so!

Wertung: 8,5/10

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