Es gibt Filme die sind, trotz eines geringen Budgets, zumindest optisch gut inszeniert, bieten Atmosphäre und gute Schauspieler, funktionieren im Endeffekt aber dann doch nicht. Am Plot hat es bei "Frailty" sicher nicht gelegen, denn selbst Mulder und Scully hätten hier ihre wahre Freude gehabt. Schauspieler und Regiedebütant Bill Paxton liefert ein recht passables Erstwerk ab, der von einem Vater (Paxton selbst) handelt, der mit seinen beiden Söhnen die Welt von Dämonen befreien will, nachdem ihm im Schlaf ein Engel diese Aufgabe übertragen hat, worauf er fleißig Dämonen killt.
Jahre nach diesen Vorfällen sucht der inzwische erwachsenen Sohn Adam (Matthew McConaughey) den an einer mysteriösen Morserie ermittelnden FBI-Agent Wesley Doyle (Powers Boothe) auf, klärt ihn über seine Geschichte und liefert nebenher noch die Identiät des Killers: sein Bruder.
Was stimmig im Büro des Agenten mit einem Gespräch beginnt, während draußen ein Sturm tobt, verflacht. Denn Adams Ausführung, in Form von Rückblicken die den Großteil des Films ausmachen, verkommt schnell zu einer tristen, langatmigen Darstellung seines Kindheitstraumas.
Die Idee um den scheinbar wahnsinnigen Vater, der mit seinen Söhnen als Menschen getarnte Dämonen töten will bietet passables Potential für einen Thriller mit Horrorelementen, wird aber bis zum Ende nie genutzt. Kill folgt auf Kill, der skeptische Sohn mag seinen beeinflußbaren Bruder nicht von der Falschheit des Tuns ihres Vaters zu überzeugen, während dieer schon bald glaubt sein eigen Fleisch und Blut würde dämonische Züge annehmen. Die Bilder sind vorhersehbar wie langweilig, Schockeffekte sind nicht vorhanden, da grundsätzlich im Off getötet wird, die Figuren entwickeln sich nicht, sondern bleiben in ihrem monotonen Stadium hängen. Ständig erwartet man einen großen Knall, etwas Unvorhersehbares, den Streit zwischen Vater und Sohn oder ein Problem, dass die Situation entgleisen lassen oder zum Scheitern verurteilen könnte. Doch nicht's passiert. Es mangelt einfach an Ideen, was den Film zäh und leider langweilig macht, auch wenn die finstere Atmosphäre dabei noch Boden gut machen kann.
Erst im überraschenden Finale, dass der erfahrene Zuschauer aber schon vorher gesehen hat, entfaltet der Film die Stärke, die ich mir über die gesamte Laufzeit zumindest ansatzweise erhofft hatte: Identitäten lüften sich, Schicksale werden deutlich und Sünder bekommen Gottes Wille zu spüren. Was ist wirklich dran, am Vollstrecker Gottes?
Fazit:
Mit seinem Regiedebüt gelang Bill Paxton ein passabler Mysterythriller, den man aber auch in einer einzigen Akte X Folge verbauen hätte können. Der Darstellung der Taten des Vaters und seiner Söhne fehlt der nötige Pepp und verkommt schon fast zu einem mittelmäßigen Familiendrama. Bei der düsteren Atmosphäre und dem Ende macht der Film aber wieder Boden gut, obwohl die Schauspieler auch schon bessere Leistungen gezeigt haben.