Review
von death-metal-collector
Heinz Erhardt nur am Rande. Marika Rökk überrascht (mich), der Film als Ganzes ist weniger mein Fall.
Eine kleine Mogelpackung. Der Film wird als Heinz Erhardt-Film vermarktet, tatsächlich müsste auf dem Cover in fetten Lettern aber Marika Rökk oder Fritz Tillmann stehen.
Erhardt ist in dieser leicht satirisch angehauchten Komödie (Drehbuch von Dieter Hildebrandt) etwas unterbeschäftigt - und nur in einer größeren Nebenrolle zu sehen.
Die erzählte Geschichte - ein Großindustrieller will eine imageträchtige Scheinehe mit einer bekannten Schauspielerin eingehen und erhofft sich auf diesem Wege auch ein wenig Erziehung für seine etwas renitente Tochter (Cornelia Froboess) - mutet amerikanisch an und ist auch so in Szene gesetzt.
Die Überraschung dieses Filmes heißt für mich Marika Rökk: Zu Beginn des Filmes wirkt ihr Gesicht maskenhaft, die Frisur ist schauderhaft, ihr Auftreten wirkt befremdend überkandidelt und unecht - und ich meine dabei nicht allein ihre erste Szene (im Flugzeug), sondern vor allem ihre zweite, wo sie eigentlich sympatisch in Szene gesetzt sein soll.
Doch dann gewinnt sie in ihrer Rolle immer mehr an Charme, sie wirkt zusehends einnehmender, ohne das Divenhafte zu verlieren - und die grausige Frisur hat sie irgendwann auch nicht mehr. Tanzen kann sie übrigens wie eine durchtrainierte 20-Jährige, obwohl beim Dreh immerhin schon 47.
- Getanzt und gesungen wird in dem Film überhaupt wie wild, es fehlt nicht viel zum Musical.
Die Rökk hat mich überrascht, aber der Film als Ganzes kann mich nicht begeistern. Die zugrundeliegende Liebesgeschichte entfaltet sich nicht ganz glaubwürdig und mir missfällt die Filmausstattung, alles bleibt künstlich und kulissenhaft.
Wäre es ein "richtiger" Heinz Erhardt-Film würde ich das noch mehr monieren, denn von einem Erhardt-Film erhoffe ich mir immer auch eine gewisse Gemütlichkeit.