Review

Endzeit in Paris

Eine Gruppe gewalttätiger Polisten (Sympathieträger sehen anders aus) will einen brutal getöten Kollegen rächen; man stimmt sich feierlich auf ein Blutbad ein. Der Feind - schwerkriminelle Immigranten - hat sein Lager in einem heruntergekommen Hochhaus aufgeschlagen - und weiß sich zu wehren. Doch bevor es endgültig zur Eskalation kommt, stürmen grausig ausschauende Untote das Gebäude. Die Todfeinde beschließen einen temporären Waffenstillstand, es gilt, sich mit vereinten Kräften gegen den Zombieansturm zu behaupten. Etwaige Überlebende können die Fehde schließlich später immer noch unter sich austragen...

Ein weiterer Vertreter der französischen Nouvelle Vague des Horrorfilmes. Drastisch, nihilistisch und völlig kompromisslos in Bezug auf explizite Darstellung und Handlungsentwicklung steht "La Horde" mit einem blutigen Beinstumpf klar im Terrorfilmgenre.

Das Budget war hier überschaubar, so konzentriert sich das Szenario im Wesentlichen nur auf einen Schauplatz, ein heruntergekommenes Hochhaus, vermutlich am Stadtrand von Paris (wo es bekanntlich auch in der Realität mitunter heiß hergeht - der Film ist sicherlich auch ein - hübsch zynischer - Kommentar zu den Unruhen in den Pariser Vororten). Doch die Atmosphäre stimmt - und das vorhandene Geld wurde vor allem in die gute Effektearbeit investiert.
Anrechnen will ich den Machern auch die mutige Konsequenz, die Geschichte ganz ohne Sympathieträger oder gar Identifikationsfiguren abzuspulen: Der Film wird einzig von Unsympathen und Untoten bevölkert, das nenne ich doch eine unsentimentale Herangehensweise, die den pessimistischen Grundton von "La Horde", der ja nunmal ein waschechtes Zombie-Endzeit-Szenario präsentiert, noch steigert.

An das "Dawn Of the Dead"-Remake z.B. reicht der Film meines Erachtens beinahe heran, es handelt sich hier sicherlich um eines der besten "Updates" des Zombiefilmes. - Und den ganzen halbgaren, dämlichen Fun-Splatter-Untotenfilmchen, die sich immer mehr wie eine Pest auszubreiten scheinen, wird hier mal wieder etwas Markiges entgegengesetzt.
Alles in allem: krasser Stoff für Freunde auch der härtesten Gangart im Horror. Wie die Italiener in den 80ern, so die Franzosen in diesen Tagen...

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