Hätte mir ein Freund nicht den Trailer auf Youtube gezeigt, wäre "Die Horde" wohl komplett an mir vorbeigegangen. Vorweg sei gesagt: Das wäre nicht weiter schlimm gewesen... Aber der Reihe nach:
Ein paar Cops wollen den Tod eines ihrer Kollegen rächen, und machen sich auf in ein fast verlassenes Hochhaus, wo sich die bösen Buben verstecken. Kaum angekommen geht die Aktion völlig schief, die Cops werden gefangen genommen und kurze Zeit später steht auch schon der erste Zombie auf der Matte. Die Cops verbünden sich mit den Gangstern und wollen nun aus dem Hochaus fliehen. Bis hierhin macht der Film noch alles richtig, was danach folgt ist allerdings, nunja, ermüdend, um es mal so zu sagen.
Denn obwohl der Film "Die Horde" heißt, kriegt man von eben dieser in den ersten zwei Dritteln des Films gar nichts mit. Die Gruppe irrt kreuz und quer durchs Haus, ab und zu tauchen 1-2 Zombies auf (tolle Horde...), sie treffen auf einen Fettwanst, der wohl den Comedy-Gehalt des Films ein wenig aufstocken soll (was fehlschlägt!) und irgendwann finden sie dann ein kleines Waffenarsenal in der Bude des Hausmeisters. Dann wird ein wenig geballert, ein bißchen Blut und Köpfe fliegen in CGI-Manier durchs Bild und der Film ist durch.
Klar, das hört sich alles nach einem typischen Zombiefilm an, den man als Fan dieses Genres doch eigentlich auch erwartet. Es ist ja auch nicht so, dass ich ein filmisches Meisterwerk mit tiefgründigen Dialogen und ausgebuffter Story erwartet habe.
Aber ebenso wenig habe ich erwartet, dass mir die Charaktere allesamt komplett am Arsch vorbei gehen und mir ihr Schicksal völlig egal ist. Außerdem habe ich die Zombies in diesem Zombiefilm die meiste Zeit über vermisst. Denn wie bereits gesagt, bis kurz vor Ende des Films kommen vielleicht gerade mal 5 oder 6 Zombies vor. Dazwischen irrt die Gruppe mit ihrem platten Gangster-Cop-Konflikt ("Pass auf was Du sagst!" - "Nein, pass DU auf was DU sagst!") durch menschen-, entschuldigung, zombieleere Räume und Treppenhäuser und man fragt sich langsam was das alles soll.
Gegen Ende kommt dann (endlich!) doch noch die Horde, der von den Überlebenden nochmal so richtig eingeheizt wird, retten kann das den Film leider nicht, dafür ist es bereits zu spät.
Dem Film fehlt es einfach an Tempo, Dramatik und vor allem fehlt ihm ein roten Faden. Die Schauspieler machen ihre Sache auch nicht gerade gut, allerdings kann hierfür natürlich das Drehbuch schuld sein. Irgendwoher muss ja die vorherrschende Langeweile kommen... Was mich vielleicht am meisten gestört hat, war der weibliche Cop. Mal davon abgesehen das die Gute mager ist wie ein Skelett, spielt sie die toughe Bullin so dermaßen überzogen, das es einem schlecht werden kann.
Fazit: Ein paar gelungene Szenen und eine gute Ausgangsstory machen leider keinen guten Film. Zombie-Fans können einen Blick in der Videothek ihres Vertrauens riskieren, alle anderen können sich den Film sparen. 4/10 Punkten.