Melissa Leo und James Gandolfini spielen ein älteres Ehepaar, das vor kurzem seine Tochter verloren hat. Während sie das Haus nicht mehr verlässt, betrügt er sie mit einer anderen Frau, die dann aber plötzlich verstirbt. Auf einer Geschäftsreise in New Orleans lernt er eine minderjährige Prostituierte, gespielt von Kristen Stewart, kennen, in der er seine Tochter wiedererkennt. Er zieht bei ihr ein, um ihr zu helfen, wobei sich der Teenager in vielen Punkten sträubt. Da er nicht nach Hause kommt, macht sich seine Frau ebenfalls auf den Weg gen Süden.
Mit "Willkommen bei den Rileys" ist Jake Scott, Sohn des Kultregisseurs Ridley Scott, letztlich ein solides Drama gelungen, das in seinen Grundzügen zwar recht simpel konzipiert ist, aber dennoch durchaus zu unterhalten weiß.
"Willkommen bei den Rileys" lebt vor allem von sympathischen Charakteren und guten Schauspielern. Da ist zum einen der Ehemann, der seine Frau hintergeht, da sich diese nach dem Tod der Tochter komplett in ihr Haus und sich selbst zurückgezogen hat. So findet er die Nähe, die er bei seiner Frau nicht mehr fühlt, weswegen es ihm auch sehr nahe geht, als seine Affäre verstirbt. Als er in New Orleans der 16jährigen Prostituierten begegnet, lässt ihn ihr Schicksal nicht mehr los, er wirft sein Leben praktisch über den Haufen und beschließt, bei ihr zu bleiben, vermutlich, weil sie ihn an seine Tochter erinnert, aber auch, weil er sein altes Leben nicht mehr aushält. Von James Gandolfini gelungen verkörpert, wirkt der Charakter letztlich authentisch und sorgt damit dafür, dass die Geschichte nicht langweilt.
Die Ehefrau, die von Melissa Leo, die zuletzt mit dem Oscar für "The Fighter" ausgezeichnet wurde, gewohnt stark verkörpert wird, verlässt das erste Mal seit dem Tod der Tochter das Haus und fährt nach New Orleans, wo sie ihrem Mann wieder näher kommt. Durch die Gespräche mit dem Teenager, bei dem sie nun ebenfalls wohnt, kommt sie über den Tod der Tochter hinweg, für den sie sich immer die Schuld gegeben hat. Zuletzt wäre da noch die 16jährige Tänzerin, die sich zwar alle Mühe gibt, in sexueller Hinsicht möglichst reif zu wirken, sich aber des Öftern wie ein stures Kind verhält. Bemerkenswert ist hier eine überzeugende Kirsten Stewart, die definitiv glaubhafter als in "Twilight" agiert.
Letztlich ist die Geschichte solide erzählt und das Geschehen mit seinen sympathischen Charakteren recht emotional. Im Endeffekt ist der Film aber auch immer mal wieder etwas unrealistisch, so überwindet die Ehefrau ihr Trauma allzu schnell, während die diffuse Vater-Tochter-Bindung ebenfalls nicht gerade unter den glaubwürdigsten Bedingungen zustande kommt. Manchmal plätschert das Geschehen vielleicht ein wenig zu ereignislos vor sich hin, so lassen sich manche Längen nicht leugnen, unterm Strich ist der Unterhaltungswert aber ordentlich.
Fazit:
"Willkommen bei den Rileys" ist letztlich ein solides und unterhaltsames Drama mit sympathischen Figuren und einer einfachen, aber einfühlsamen Geschichte. Es gibt mitunter unglaubwürdige Verhaltensweisen der Charaktere und auch kleinere Längen, weswegen nicht mehr als Mittelmaß erreicht wird.
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