Review

Ich widme mich schon seit einiger Zeit dem Ostasiatichen Kino, habe mich allerding wenig für die Chamabaras oder Jidai-Geki (nachzugucken bei Wikipedia.de) interessiert. Dann kam "Kill Bill Volume 1".
Nun bei mir hat dieser Film genau das erreicht, was er denke ich erreichen sollte. Ich fing an mich ein wenig für diesen in Europa eher unbekannten Zweig des Films zu interessieren. Meine erste Erwerbung zu diesem Thema war "Henker des Shogun". Schließlich erfuhr ich, dass dieser nur ein Zusammenschnitt der erstern beiden Teile der Kult-Kino Reihe "Lone Wolf & Cub" war, die auf einer (genialen, wenn ich das hier mal erwähnen darf) Manga-Serie von Kazuo Koike und Goseki Kojima bassiert.
Als Saturn dann die Box der 6 Kino-Filme abot habe ich, mit einem hohen Flop-Risiko, zugeschlagen. Ich wurde allerdings nicht enttäuscht.

Japan zu Edo-Zeit (1600-1868): Unter der Herrschaft der Tokugawa entstehen drei Organisationen: Erstens Spione, die nach einer Auslöschung von Vasallen des Shoguns suchten.
Zweitens Assassinen, die gefährliche Personen elemnierten.
Und drittens die Kaishakunin, die den Lehnsherren beim Seppuku (besser bekannt als Harikiri), dem rituelen Selbstmord, assistierten.
Das Amt der Spione hatte das Haus der Kurokuwa inner, das der Assassinen das Haus Yagyu.
Das Amt des Kaishakunins übte das Haus der Okamis aus.
Allerdings kontrollieren die Yagyus heimlich die Kurokuwa und das Shogunat und somit Japan.
Doch begehren die machtsüchtigen Yagyus auch das Amt des Kaishakunins. Und so schmieden sie eine Intrige gegen den aktuellen Kaishakunin, Itto Okami. Sie töten seine Frau und stellen ihn selbst als Feind des Shoguns dar. Doch Itto Okami entkommt der Intrige, wird jedoch von den Yagyus und dem Shogunat verfolgt.
Seitdem zieht er als Kozure Okami, als Wolf mit Welpe, zusammen mit seinem Kind durch Japan und erfüllt effizient Auftragsmorde, denn er ist ein einzigartiger Schwertkämpfer.
Doch sein eigentliches Ziel ist es, sich an den Yagyus zu rächen und seinen Klan zu rehabilitieren.
Sein erste Auftrag führt ihn in ein Badehaus, wo er eine Gruppe bezahlter Söldner und ihren Auftraggeber, die den Tod eines Fürsts planen, töten soll...

Die Manga-Serie in einen Film mit durchgängier Story zu packen ist keine einfache Sache, da sich der Comic an keine Chronologische Reihenfolge hält und unzählige, kleinen Geschichten erzählt, die nicht viel mit einander zu tun haben.
Umso erfreulicher ist es, was das Produktionstema um den Regiessuer Kenji Misumi daraus gemacht hat.

Einige Leute mag es abschrecken, dass Kill Bill sich an solchen Filmen wie "Lone Wolf & Cub" orientiert, andere mag es anziehen.
Eines sei gesagt: Tarantino hält sich ziemlich genau an die Machart seiner Vorbilder was den Ablauf der Story und die furiosen, blutigen Schwertkämpfe betrifft.

Der erste Film der Okami-Reihe ist allerdings eher eine Einleitung, trotzdem sehr schön inszeniert.
Denn in der ganze Reihe wird die Edo-Zeit mit akribischer Genauigkeit in der Austattung dargestellt. Auch wird die Kultur von Japan oder zumindest die Lebensweise der Samurai ausgiebigst dargeboten, aber wirklich in einer sher getreuen und fesselnden Darstellungsart Dabei verbindet der Film sehr gut Fakten und Fiktion.
Aber natürlich ist es nicht nur die Absicht des Films die Edo-Zeit darzustellen.
Manchen Leuten mag es schwer fallen, der Story zu folgen, denn sie wird, besonders am Anfang, chronologisch etwas wirr erzählt und es werden mehrere Zeitsprünge gemacht.
Allerdings gelingt es dem Regisseur trotzdem, alles irgendwie klar darzustellen.
Der Film wechselt zwischen sehr ruhigen Szenen, Dialogen und natürliche den blutigen Schwertkämpfen.
Die sind alle solide inszeniert, verbrauchen aber auch einiges an Kunstblut. Okami als gnadenlos guter Schwerkämpfer nimmt es dabei natürlich gleich mit mehreren Kämpfern auf einmal auf und besiegt diese natürlich fast ohen Kratzer.
Wenn sich die zahlreichen Kämpfe mit den Dialogen abwechseln, passen diese gut zum Rest des Films, gliedern sich wirklich nahtlos ein und wirken nie aufgesetzt oder albern. Dabei gehe ich von der OmU-Version von der REM (Rapid Eye Movies) DVD-Version aus.

Die Darsteller sind ebenso alle überzeugend. Besonders Tomisaburo Wakayama, der Itto Okami wirklich perfekt darstellt, und Akihiro Tomikawa, der trotz seines Alters eine wirklich gute Darstellung von Okamis Sohn Daigoro hinlegt.
Das die beiden Protagonisten ihre Sache wirklich gut machen, kommt dem Zuschauer zu gute, schließlich verfolgt man die beiden hauptsächlich durch die ganze Film-Reihe.

Musik kommt fast gar nicht zum Einsatz. Eigentlich fällt nur die Titel-Melodie wirklich auf und die ist ganz ok, passt aber natürlich nicht so wirklich ins Szenario des alten Japans.

Insgesamt ein wirklich guter Film, der sich nicht nur auf die Schwerkämpfe versteht, sonder auch darstellerisch überzeugen kann, sowie eine schöne Bild der Edozeit gibt.
Für alle Japan-Fans, die Kill Bill erträglich oder wirklich gut fanden, ein Muss.

8/10

Details
Ähnliche Filme