Ui „Say Yes" ist ein tritt in die Eier, sorry für diese Ausdrucksweise, aber es ist nun einmal so. Da erwartet man einen normalen Roadmovie und bekommt sowas vor den Latz geknallt. Anfänglich wirklich wie ein stink normaler Roadmovie ohne jegliche Innovation driftet „Say Yes" nach und nach in einem Psychothriller der Extraklasse ab, der einfach nicht mehr loslässt. Zu Beginn sieht man noch das verliebte Pärchen in den Kurzurlaub fahren und man lehnt sich als Zuschauer gemütlich in den Sessel zurück und schaut sich ihr turteln an, das Gefühl sagt einem aber was ganz anderes, denn so fängt jeder amerikanische Roadmovie an, so war es schon bei „Breakdown“ und „Joyeride“ und bei „Say Yes“ wird es auch nicht anders sein. Und in der Tat geht es nach der Mitnahmen des öminosen Fremden auch richtig zu Sache.
1 Satz hat genügt, um den Zuschauer den Atem stocken zu lassen und sich an den Sessel zu krallen. 1 Satz wirkungsvoller als jeder Schlag ins Gesicht: „Wie lange wollt ihr noch leben...?“
Dies reicht aus um die mittlerweile sowieso schon angespannte Stimmung des Filmes zu kippen und auch als sie ihren Fahrgast rausgeschmissen haben bleibt ein mulmiges Gefühl zurück, bis sie ihn wieder treffen und ein tödliches und vor allem blutiges Katz und Maus spiel beginnt.
Im Grunde ist „Say Yes" wirklich nichts Neues und schon tausend Mal da gewesen, aber wie heißt es so schön: „Besser gut kopiert als schlecht erfunden" und das triff auf „Say Yes" allemal zu.
Regisseur Kim Sung Hong, der den Film zu 80% in ihrer zeitlich korrekten Abfolge drehte, um der psychologischen Entwicklung seiner Figuren mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, baut ihr von Sekunde zu Sekunde eine unheimliche Spannung, auf die ihresgleichen sucht und lässt die Protagonisten immer mehr in eine Zwickmühle geraten bis zum äußerst verstörenden und brutalen Finale, wo der Film Titel eine ganz besondere Bedeutung bekommt.
In Amerika hätte man sicherlich den Film dann Enden lassen, als sich die Helden scheinbar in Sicherheit wogen und der böse Tod zu seine scheint, aber todgesagte Leben länger und in Korea geht man gerne ein schritt weiter und bietet uns eines der blutigsten und deprimierendsten Finale der Film Geschichte, das einen mit einem recht üblen Nachgeschmack die DVD wieder aus dem Player nehmen lässt und man sich fragt: „Scheisse, was war das?"
Trotz der einfachen Story wird uns hier ein effektiver, wenn nicht sogar komplett verstörender Film vorgelegt, der mit einer immensen Härte auf den Zuschauer eindrischt, nach dem in die ersten 80 Minuten kaum was passiert, sondern nur die Spannung aufgebaut wird, bekommen wir in den letzten 20 Minuten eine Meer aus Blut und Gewalt geboten und das solange, bis man sich zum Ende hin selbst die Frage stellt: „Wieviel Leid man selbst auf sich nimmt, um den andere zu schützen ...?"
Ich liebe Leser wüsste es selber nicht, ich kann und möchte jetzt zum Schluss auch nur nochmal die Jungs vom Fantasy Filmfest zitieren: „.. ein fieser Dobermann, der hinterrücks zubeißt...“