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Nachdem Rob Schmidt mit "Wrong Turn" das Subgenre Backwoodhorror bereicherte, machte man sich diesen Erfolg zu Nutze und schob zwei DTV-Sequels nach. Dafür ließ man sich immerhin ein wenig Zeit und "Wrong Turn 2: Dead End" kann sich auch noch sehen lassen, während "Left for Dead" sich gerade mal auf unterdurchschnittlichem Niveau bewegt. Das mag nicht mal an Schrottregisseur Declan O´Brien (Monster Arche, Sharktopus) liegen, sondern am lieblos hingerotzten Drehbuch und den ganz schwachen Mimen. Die Chose will einfach keinen Sinn ergeben, besonders die Tatsache, dass nur zwei Sicherheitsleute zu Überstellung von extrem gefährlichen Strafgefangenen abgestellt werden. Dieser schwierige Job blüht Nate (Tom Frederic) und Walter (Charles Venn), die per Bus ein paar Gefangene in eine andere Strafanstalt überführen sollen. Mit Willy Juarez (Christian Contreras) haben sie ein ganz dickes Kaliber an Bord, der hat seine Flucht schon fest geplant. Ein Undercover-Cop ist auch noch mit von der Partie, doch richtig schlimm wird es, als der Bus von der Straße abgedrängt wird. Mitten in den Wäldern ist Juarez das kleinste Problem von Nate, denn der Kannibale Three Finger Borislav Ilief) hat die Jagd bereits eröffnet.

Zu Beginn darf er sich sogleich vier strunzdoofe Teenies vorknüpfen, das heißt eigentlich nur drei davon, denn Sophie (Louise Cliffe) kann vorerst entkommen und trifft bald auf Nate und die anderen. Somit haben wir unsere potentiellen Überlebenden und mit Nate immerhin einen Sympathieträger. O´Brien inszeniert das Ganze recht zackig, leider fehlt ein Spannungsbogen. Man muss kein Kenner der Vorgänger sein, um schon nach der Titelmelodie zu wissen, wie der Hase läuft. Dabei wären die endlosen Wälder die ideale Kulisse, aber O´Brien kriegt keine echten Spannungsmomente gebacken, auch weil man immer schon weiß, wer als nächstes den Löffel abgibt. Obendrein hätte man sich beim Score mehr Mühe geben müssen, der  nicht nur im Hintergrund bleibt, sondern auch sehr abwechslungsarm daher kommt.
Auch die Gefangenen mit ihrer pubertären Ausdrucksweise vermögen schnell zu nerven und man fragt sich die ganze Zeit, warum denn niemand darauf kommt die Fußketten einfach aufzuschießen. Denn nach dem Unfall übernimmt Juarez die Kontrolle. Im Wald stoßen sie auf einen Geldtransporter den komischerweise niemand vermisst und auch unserem fetten Sheriff (Bill Moody) müsste es ja mal aufgefallen sein, dass in den Wäldern direkt vor seiner Haustüre massenhaft Menschen verschwinden.

Durchdacht sieht eben anders aus und bis auf eine kleine Überraschung ganz am Ende ist "Wrong Turn 3" vorhersehbar. Dies scheint man mit blutigen Morden kaschieren zu wollen, denn O´Brien saut hier teilweise ganz schön rum. Zumindest der Gorefan kann hier seine Freude haben, leider stören dabei aber miese CGI-Effekte. Man nehme nur mal die Zerteilung zu Beginn, oder das Abschlagen des Gesichtes. Größtenteils wurden die Abschlachtungen am Computer kreiert, dabei gibt es auch vereinzelte Morde die handmade aussehen. Dabei geht Three Finger nicht zimperlich mit seinen Opfern um, besonders fies ist die Stacheldrahtfalle an seinem Truck. So schickt man die oberflächlichen Charaktere nicht nur besonders blutig ins Jenseits, sondern auch sehr abwechslungsreich. Und wenn Three Finger sie nicht jagt, kloppt man sich gegenseitig die Köpfe ein. Ewige Rivalitäten und doofe Dialoge sorgen zwischen den Morden nicht gerade für gute Unterhaltung.

Kaum zu glauben, dass es mittlerweile schon einen vierten Teil gibt, auch von O´Brien inszeniert. "Wrong Turn 3" ist jedenfalls nur eine Adresse für Komplettisten oder den hartgesottenen Horrorfan. Blasse Darsteller, doofe Dialoge und eine unsinnige Story sind zu viel des Guten. Die Spannung erreicht nicht mal das durchschnittliche Niveau, zudem stören grottige CGI-Effekte. Dennoch ist das Ganze ohne Längen erzählt und es geht richtig blutig zur Sache.

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