Wieder so ein Franco-Film, der einem irgendwie aufgeschwatzt wurde, es sogar bis zum Konsum schafft und nichts als Grausen hinterlässt. Leider nicht das Grauen, dass man von Genrebeiträgen erwarten dürfte, sondern das blanke Entsetzen über die Tatsache, welch einen unsäglichen Mist ein Mensch verzapfen kann.
„Küss mich, Monster“ erreicht für den geneigten Zuschauer selbst bei den Maßstäben von Jess Franco bisher unerreichte Tiefen des Niveaus. Und er macht gleich klar, auf was sich der Konsument einstellen muss. Schon in der ersten Szene bringt er Chris Howland ins Spiel. Sind wir denn bei Radio Pumpernickel? Howland ist kein Schauspieler, sondern eine Katastrophe. Was soll das also für ein Film werden? Zumal ihm zwei unsägliche Darstellerinnen zur Seite gestellt werden, die wohl Francos Frauenwunschbild entsprechen, aber in einer modernen Welt zum Glück nicht anzutreffen sind. Stümperhaft probieren beide unausgegorene Charaktere zu verkörpern, deren Schicksal dem geneigten Zuschauer schlicht egal ist.
In dieser negativen Grundstimmung wird der Zuschauer auf eine derartig peinliche Geschichte mitgenommen, die jeder Beschreibung spottet. Zwei Stripperinnen (bei dem Aussehen kein einträgliches Geschäft) jagen den Formeln eines wahnsinnigen Biologen hinterher und geraten zwischen die Fronten unterschiedlicher Interessengruppen, die nur dafür sorgen, dass alle möglichen, extrem schlecht gespielten Charaktere flink ins Gras beißen. Das war’s. Mehr ist nicht.
Zumindest was die Geschichte betrifft. Aber Franco hat ja noch eine miese Regie, einen schmerzenden Soundtrack und lächerliche Dialoge zu bieten, um das Desaster zu komplettieren.
Ich bin beim besten Willen kein Freund seiner Filme, kann mir aber vorstellen, dass er mit seinem typischen Sleaze sein Publikum findet. Aber bei „Küss mich, Monster“ wird selbst diese Klientel nicht bedient. Er streut zwar einen schäbigen Striptease und eine unmotivierte Auspeitschung ein, aber das kann selbst den anhänglichsten Zuschauer nicht hinter dem Ofen vorlocken. Franco liefert wirklich nur Schund aber, und das nicht einmal gut.
Der geneigte Zuschauer verliert schnell sein Interesse an dem Film. Damit hat er Zeit, nach dem Kurzauftritt des „Meisters“, der unglaublich schmierig wirkt, sich Gedanken zu machen, was mit dem Seelenleben von Franco wohl nicht stimmt. Das er handwerklich wenig Fähigkeiten besitzt ist bekannt und verzeihbar. Es ist nur nicht klar, wieso er auf Kraft billig sein will. Das gelingt ihm doch ohne jedes Zutun.
„Küss mich, Monster“ ist wirklich erschreckend schlecht. Der Film kann niemandem empfohlen werden, schon gar nicht den Anhängern von Franco. Da gibt es nur eines. 1 Punkt und schnell wieder vergessen...