Review

Inhalt:

Irgendwo in China in einer früheren Zeit. Shiao Ping (Li I Min) ist ein stets gut gelaunter und herzlicher junger Mann. Er arbeitet als Gehilfe eines Apothekers (Siu Fu Dao) und lernt zur selben Zeit das KungFu des Mantis-Stils bei seinem Onkel (Ku Chang). Shiao Ping ist bereits ein herausragender Kämpfer dieser Technik des KungFu.

Lu Zu Hai (Chang Yi) ist ein KungFu-Fighter, stets auf der Suche nach anderen Meistern der chinesischen Kampfkunst..., diese herausfordernd, da er sich immer wieder beweisen muss, der beste aller KungFu-Kämpfer zu sein. Und wieder er hat einen Fight siegreich bestanden.
Nunmehr will er einen seiner stärksten Rivalen fordern..., Ho Chin Tin (Lung Fei). Doch dieser agiert mit unritterlichen Tricks..., zudem stehen ihm etliche Schergen zur Verfügung. Und so verliert Lu Zu Hai und wird zudem verletzt...!

Doch kann Shiao Ping ihm helfen..., und ihn versorgen. Shiao Ping findet Gefallen an diesem harten Fighter..., er kann von diesem noch etwas lernen..., und schließt sich ihm an.
Lu Zu Hai nimmt den jungen Mann unter seine Fittiche..., und er lehrt ihn nicht nur seine Technik des KungFu. Er unterweist Shiao Ping in sein Reglement hinsichtlich des Überlebens in dieser rauen Welt der KungFu-Fighter. Diese zielen insbesondere auf Zielstrebigkeit und Kompromisslosigkeit ab..., und sollen Shiao Ping disziplinieren.
Und so können sie gemeinsam Ho Chin Tin und seine Schergen in etlichen Kämpfen besiegen...!

Als jedoch Lu Zu Hai den Onkel Shiao Pings tötet, welcher ebenfalls auf der Liste zu besiegender Kämpfer Lu´s steht..., und Shiao Ping zudem erfährt, dass Lu der Mörder seines Vaters ist, wendet sich das Blatt.
Und Shiao Ping will nur noch eines..., blutige Rache. Er trainiert das KungFu seines Feindes und das Mantis-KungFu seines Onkels bis zum Exzess, bündelt beide Techniken zu einem Stil, den er "Seven Star Style" nennt.
Schließlich kommt es zum unerbittlichen Show-Down zwischen Shiao Ping und Lu Zu Hai......


Fazit:

Im Jahre 1979 drehte der Regisseur Ko Shih Hao für das kleine Studio "Ocean Films" diesen sehr unterhaltsamen und actiongeladenen Eastern, der mir doch ziemlich gut gefiel. Dieser Streifen ist sozusagen die Antwort Hongkongs auf den auch in Deutschland sehr erfolgreichen Italo-Western "Der Tod ritt dienstags", in den 60er Jahren mit Giuliano Gemma und Lee van Cleef in den Hauptrollen entstanden. Es ist in der Tat ein Remake dieses Films auf chinesische Art entstanden..., und wenn man beide Streifen kennt, ist das für den Betrachter interessant.

So wie im Western Gemma und van Cleef das Duo "Schüler und sein überaus kompromissloser Lehrer und brutaler Killer" abbildeten..., so sind hier in dieser Rollenverteilung Li I Min und Chang Yi zu erleben..., sie spielen das genauso. 
Es ist hier auch einer jener "Wald und Wiesen"-Eastern abseits des Shaw-Kosmos entstanden..., ein Eastern der so viele KungFu-Fights wie möglich aneinander reiht..., ein echter KungFu-Hit..., mit wirklich zahllosen, kernigen, rasanten, abwechslungs- und einfallsreichen, dynamischen KungFu-Fights. Es macht Spaß zuzuschauen.

Die Story ist aus dem Italo-Western bekannt..., genauso schnörkellos geht Ko Shih Hao diese Geschichte hier in seinem Remake-Eastern an..., eine Storyline die nur die Sahne auf dem Kuchen sein soll. Es kommt hier auf die Fights, auf reines, starkes KungFu an..., das will der Streifen bieten..., das bekommen die Fans.
1979 waren viele Eastern komödial angehaucht..., doch ist der Streifen hier nur dezent lustig..., Li I Min ist ein fröhlicher Typ, doch nur selten zu Späßen aufgelegt, das ist gut so. Auf kernige KungFu-Fights wollen die Fans nicht verzichten..., und die bekommen sie..., der Streifen verlässt seine komödiale Ebene sehr schnell... er hat ja auch gar keine groß bemerkbare Ebene dieser Art.

Li I Min ist der gelehrige Schüler..., die Fans des Genres wissen, Li I Min ist ein überaus agiler, flinker KungFu-Kämpfer. Das zeigt er auch hier.
Dem jungen, Optimismus ausstrahlenden Typen steht ein ganz anderer Charakter hier zur Seite. Der kompromisslose, brutale Nihilist...., Chang Yi verkörpert diese Figur auf seine unnachahmliche Art. Und auch er beherrscht Fight-Skills, die zeigen: Chang Yi ist ein Kampfkünstler..., dynamisch sind seine Bewegungsabläufe..., hart die Technik.
Dieser Eastern lebt eigentlich nur von diesem eher ungleichen Duo..., die anderen sind nur um sie herum gebaut. Lung Fei ist als Bösewicht fast irrelevant, dient eher als Motivation der beiden Haupt-Figuren, beieinander zu bleiben..., und Li I Min die Kompromisslosigkeit zu lehren die Chang Yi´s Figur ausmacht.
Die Schergen Lung Fei´s dienen ebenso diesem Zweck, und um die Zahl der Fights konstant hoch zu halten.
Weibliche Rollen kommen zudem überhaupt nicht vor.

Das ist ein Eastern..., und es wird sehr viel und tempogeladen gefightet..., ein echter KungFu-Hit, ich sagte dies schon. Immer neue Moves..., immer neue spektakuläre Fights. In der zweiten Hälfte wird fast nur noch gefightet..., und die Intensität dieser Gefechte mit Hand und Bein erreicht immer neue Höhen. Mir gefiel dies..., und die obligatorischen Trainings-Sequenzen intensivierten sich ebenfalls und waren hier schon besonders.

Li I Min erlernt die Technik seines neuen Meisters...., und bündelt diese Technik mit den ihm bereits von seinem Onkel -im Film- beigebrachten.
Das Training bei seinem Onkel beinhaltet viele Kraft- und Beweglichkeitsübungen an aufgehängten Ringen..., das ist ein besonderes Training..., von Athletik geprägt. 
Das eigene Training Li I Min´s kurz vor dem alles entscheidenden Show-Down, in welchem er die Techniken seines Onkels und Chang Yi´s koppelt, setzt noch einen drauf: Aus Stroh bastelt Li I Min Fangschrecken ("Mantis", die sogenannten "Gottesanbeterinnen")...., macht diese durch Seile gar bewegungsfähig..., somit zu "Gegnerinnen"..., und übt so diese neu von ihm gestaltete Technik ein. Das sind besondere Szenen, und sowas habe auch ich -der ich Hunderte Eastern sah- noch nicht gesehen.

"Seven commandments of Kung Fu" ist ein durchaus gelungener, schöner Eastern..., actiongeladen mit vielen starken KungFu-Fights und einer an einem namhaften Italo-Western orientierten, interessanten Storyline, die Vergleiche aufkommen lässt.

Sehr knappe, aber exzellente 8/10 Punkte.

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