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Ein Frauenmörder geht um. Die Polizei ist kurz davor ihn zu fassen. Vor Gericht schwört der gewalttätige Psychopath jedem den Tod, der an seinem Prozess beteiligt war. Schuldig gesprochen gelingt ihm die Flucht. Dieses Unterfangen kostet ihn jedoch bei einem Motorradunfall seinen Kopf. Kurz danach scheint der Fluch des Gewalttäters Wirklichkeit zu werden: Grausame Morde geschehen, der Ripper meuchelt weiter! Sein Tatwerkzeug: Ein scharfes Messer! Besonders das Umfeld eines hiesigen Bordells scheint Schwerpunkt der Verbrechen zu sein. Kann Inspektor Pontaine das blutige Treiben beenden und herausfinden, wer für die immer schrecklicher werdenden Greueltaten verantwortlich ist?


"Das Auge des Bösen" ist die dritte und gleichzeitig letzte Regie-Arbeit von Ferdinando Merighi und zählt ganz bestimmt nicht zu den besten Vertretern des italienischen Gialli. Dennoch bekommt man hier einen kleinen sleazigen Vertreter präsentiert, der gerade durch einige vorhandene Unzulänglichkeiten einen ganz eigenen Charme offenbart, der durch die leicht trashige Note die dem Geschehen beiwohnt noch zusätzlich unterstützt wird. So beginnt die Geschichte gleich mit einer Szene, in der man mit einem der wohl schlechtesten Effekte der Filmgeschichte konfrontiert wird und somit gleich richtig darauf eingestimmt wird, das es sich hier nicht um den qualitativ besten Vertreter seiner Art handelt. Diese Vermutung soll sich dann in der Folge auch bestätigen und dennoch geht vom Szenario eine ganz eigenartige Anziehungskraft aus, der man sich kaum entziehen kann. Da nimmt man es dann auch gern einmal in Kauf, das die Geschehnisse vor allem zum Ende hin eher durch diverse Zufälligkeiten aufgeklärt werden und einige Verhaltensweisen der Protagonisten eher dazu animieren, sich die Haare zu raufen. Das Drehbuch ist sicherlich nicht das Gelbe vom Ei, aber dennoch kann sich im Laufe der Zeit ein gewisser Spannungsaufbau erkennen lassen, der jedoch nicht die Intensität anderer Genre-Kollegen erkennen lässt.

Angesiedelt ist die Story nicht wie ansonsten üblich in Italien, dieses Mal muss die französische Hauptstadt Paris herhalten, um einen offensichtlich verrückten Frauenmörder dingfest zu machen. Dieser begeht seine Taten vor allem im Umfeld eines Bordells, das ganz augenscheinlich Dreh-und Angelpunkt für die abscheulichen Taten ist. Die Taten des Killers werden hier auf eine schon recht niedliche Art und Weise dargestellt, denn sämtliche Tötungsszenen werden dem Zuschauer in mehreren Wiederholungen gezeigt, so das man im ersten Moment schon einmal auf die Idee kommen könnte, das die eingelegte DVD an diesen Stellen eine eingebaute Wiederholungs-Funktion enthält. Es ist schon recht amüsant, diesen Aspekt immer wieder vor Augen geführt zu bekommen und so kann man sich ein breites Grinsen auch nicht verkneifen. Dennoch sind die Morde teilweise recht blutig in Szene gesetzt worden und Fans des Genres kommen auf ihre Kosten, aber trotzdem hinterlassen die Abläufe an diversen Stellen auch einen unfreiwillig komischen Eindruck.

Dafür sorgen auch die Darsteller, denn das Schauspiel der Akteure zählt definitiv nicht zum Besten, wobei einige der Figuren manchmal auch ein wenig fehl am Platz erscheinen. Doch auch wenn sich das alles jetzt eher negativ anhören mag, "Das Auge des Bösen" ist für Giallo-Liebhaber absolut unverzichtbar, denn gerade weil der Film alles andere als perfekt ist, hinterlässt er einen wirklich bleibenden Eindruck und verzaubert einen phasenweise durch seinen Charme der Unzulänglichkeit. Außerdem ist es ein echtes Erlebnis, hier den alternden Playboy Rolf Eden mitspielen zu sehen, den man ansonsten nur aus unzähligen Talkshows kennt. Hinzu kommt auch noch der Aspekt, das die manchmal etwas holprige Geschichte mit etlichen Damen der Schöpfung besetzt ist, die doch für einen optischen Augenschmaus sorgen und dabei insbesondere das männliche Auge stark beeindrucken dürften. Natürlich bleibt es dabei nicht aus, das man auch in vorliegendem Fall mit den obligatorischen Nacktszenen konfrontiert wird, die jedoch nicht annähernd einen so ästhetischen Eindruck hinterlassen, wie es in vielen anderen Genre-Filmen der Fall ist.

So kann man letztendlich festhalten, das man mit "Das Auge des Bösen" ganz bestimmt kein Meisterwerk produziert hat, aber meiner Meinung nach einen extrem unterhaltsamen Vertreter seiner Art. Gerade aufgrund diverser Defizite entwickelt die Geschichte ihren ganz eigenen Reiz und versprüht dabei eine Menge Charme. Man kann sich ganz einfach herrlich erfreuen an den teils trashigen Abläufen und insbesondere an der deutschen Synchronisation, die auch ihren Teil dazu beiträgt, das die Ereignisse phasenweise unfreiwillig komisch wirken. Jeden Geschmack wird dieser Vertreter des Gialli sicher nicht treffen, wer jedoch seinen Spaß in Verbindung mit einer immerhin soliden Story haben möchte und zudem einige recht hübsche Damen zu schätzen weiß, der kommt auch an diesem Werk nicht vorbei, das meiner Meinung nach in keiner Sammlung fehlen sollte.


Fazit:


Auch wenn "Das Auge des Bösen" keinesfalls zu den Größen des Sub-Genres zu zählen ist, bietet der Film durchgehend gute-und teils auch spaßige Unterhaltung. Diverse Schwächen können zu Stärken werden und die komische Note des Geschehens drückt dem Werk einen ganz eigenen-und unverwechselbaren Stempel auf, der mir wirklich sehr gut gefallen hat.


7/10

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