Obwohl sie nur zwei Filme zusammen gedreht haben, sind Adriano Celentano und Ornella Muti für mich das zweigeschlechtliche Traumpaar des italienischen Films (Bud Spencer und Terence Hill sind natürlich das gleichgeschlechtliche Traumpaar). Während „Gib dem Affen Zucker“ aus meiner Sicht zu zotig und überzeichnet ist, kann „Der Gezähmte Widerspenstige“ als wirkliches Kleinod der seichten Unterhaltung gelten.
Celentano gibt sehr überzeugend den groben Winzer Elia, der von Frauen definitiv nichts wissen will. Das ändert sich auch nicht, als Lisa in sein Leben tritt. Lisa (die mehr als bezaubernde Ornella Muti) nimmt sich vor, Elia zu knacken. Und klar, sie schafft es.
Man hat sich bei „Der gezähmte Widerspenstige“ sehr viel Mühe gegeben, das Wesen von Elia sauber herauszuarbeiten. Elia hat eine extrem harte Schale, aber einen weichen Kern. Er nimmt nicht viel Rücksicht auf die Gefühle seiner Mitmenschen, sorgt aber im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür, dass sein Umfeld in gesellschaftlicher Ordnung bleibt. Celentano spielt diese Rolle umwerfend, wobei einen der Verdacht beschleicht, dass er sich nicht so schrecklich doll verstellen muss…
Ornella Muti (Herrgott ist diese Frau erotisch) gibt ebenfalls eine sehr überzeugende Darstellung der Lisa ab. Sie entsagt der glamourösen Welt Mailands, um ihr Glück auf dem Land zu finden. Dass das harte Landleben ihr zusetzt ist zu erwarten, aber trotzdem sehr nett inszeniert.
Beide werden durch nette Nebenrollen ergänzt, wobei mir die Negermummy und der arme Tankwart besonders gut gefallen.
Man kann den Film in drei Teile unterteilen. Im ersten wird sich ausschließlich Elia gewidmet. Dieser Teil lebt sehr stark von dem Wortwitz. Der zweite Teil ist der „Kampf“ zwischen Elia und Lisa, der vor allem durch Situationskomik besticht. Den dritten Teil mit dem verliebten Elia, maßgeblich das Basketballspiel, kann man getrost vergessen. Hier wäre eine etwas elegantere Zähmung schön gewesen. Aber egal, der Film ist sehr gute Unterhaltung, die auch beim mehrfachen Sehen ihren Charme behält. Und wie gesagt, Ornella ist es wert, immer wieder genau hinzusehen. Für mich 8 von 10 Punkten.