Mit dem dritten, knallbunten Freddy-Film, nahm die Krueger-Saga ihren Weg ins Comichafte auf.
Während die eine Hälfte das ablehnt, findet die andere gerade das witzig. Tatsächlich eröffnet gerade Chuck Russell (drehte später den noch comichafteren "Die Maske") der Reihe neue visuelle Möglichkeiten, die der 2.Teil nicht ausschöpfte.
Teil 3 bringt uns Heather Langenkamp aus Teil 1 wieder, die jetzt, selbst erwachsen, den Elm-Street-Kids in der Psycho-Klapse hilft. Die wollen alle nicht schlafen und die Erwachsenen sehen das natürlich nicht ein und verordnen Schlafmittel, während Nancy und Craig Wasson als Psychologe bald gegen die Uhr arbeiten.
Das Rezept funktioniert dabei hervorragend: die Kids können aus ihrer "geschlossenen" Umgebung nicht heraus und aus den Träumen gibt es auch kein Entfliehen. Stattdessen wachsen sie in ihren Träumen selbst zu übermenschlichen Figuren heran.
Das Skript erhöhte die mögliche Opferzahl gegenüber dem ersten Teil und schuf viele neue, unheimliche Traumumgebungen, in denen Freddy als überlebensgroße böse Gestalt sein Unwesen treibt. Stets verwandeln sich Umgebungen, tritt Krueger in immer neuen Masken auf, tötet und quält phantasievoll und individuell zugeschnitten. Leider konzentriert sich der Film mit seinen Vorlieben nicht auf die sympathischsten Figuren und Patricia Arquette kann als Hauptperson den Film definitiv nicht tragen.
Aber der Höllenreigen, der sich hier abspielt und auch noch in die Realität wechselt (hier wird uns ein wunderschön animierten Stop-Motion-Skelett von Freddy geboten), hat genug Drive, Irritationen und Hysterie, um das Kind zu schaukeln, freundlich ergänzt um einige Details zu Freddys Herkunft, über die eine geisterhafte Nonne Auskunft erteilt.
Dieser Faden wurde wie so viele in den nächsten zwei Teilen weitergesponnen, die sich allerdings stets nur bemühten, die Sets zu wechseln, Freddy zurückzubringen und sich eine neue Methode zum zeitweiligen Sieg zu überlegen, obwohl die nicht unbedingt überzeugender wurden. Darüber hinaus mußten stets mehr Teenager dran glauben, als die ganze Elm Street je hätte hervorbringen können und Freddy wurde zunehmend alberner, ehe der sechste Teil zumindest zeitweilig wieder Atmosphäre entwickeln konnte.
Dieser Film jedoch ist eine ausgeklügelte Wendemarke in der Reihe und sollte in all ihren Stärken genossen werden, ohne auf Bedeutsamkeit zu pochen. (7,5/10)