Review

Am Drehbuch zu „Nightmare 3 – Freddy Krüger lebt“ arbeitete wieder Freddy Schöpfer Wes Craven mit, was man dem Film deutlich anmerkt.
Traditionell beginnt mit dieser Film mit einem Alptraum, auch wenn Kristen Parker (keine Geringere als Patricia Arquette) zuerst dagegen ankämpft. Doch Mami schickt sie schlafen, wo Freddy Krüger sie nicht nur jagt und ihr eine Pulsader aufschlitzt, sondern das Ganze in der realen Welt noch wie einen Selbstmordversuch aussehen lässt. Neben dem bekannten Gesicht Patricia Arquettes in einer ihrer ersten Rollen beeindruckt der Beginn vor allem durch gelungene Schocks und schräge, hervorragende Effekte (z.B. bei der Waschbeckenszene).
Da Suizid in den besten Familien nicht vorkommt, geht es erst mal ab in die Nervenklinik, wo Kristen behandelt werden soll. Sie stellt schnell fest, dass alle Jugendlichen dort ebenfalls von Freddy träumen. Mit der Klinik wurde für „Nightmare 3“ auch gleich ein cooler Schausplatz gewählt, denn zum einen kann der Film aus dem Gefangensein der Jugendlichen klaustrophobische Spannung ziehen, zum andern spielen die Pfleger, welche die Jugendlichen zum Schlafen animieren wollen, Freddy ungewollt in die Hände.

Doch Hilfe naht in Form von Nancy Thompson (Heather Langenkamp), der Überlebenden des ersten Teils. Sie ist inzwischen angehende Psychologin und weiß sofort, wer hinter den Alpträumen der Jugendlichen steckt. Doch Nancy muss sich auch in der Klinik gegenüber dem anderen Personal, speziell ihren Vorgesetzten, behaupten, ehe sie dem Traumdämonen gegenüber treten kann...
Der größte Vorteil von „Nightmare 3“ dürfte die Mitwirkung Cravens sein, der diesen Film zum zweitbesten der Saga macht. Denn er knüpft logisch an die Geschichte des ersten Teils an (und ignoriert die Fortsetzung, die er nicht mochte). Hier kommt übrigens zum ersten Mal die Rolle von Freddys Mutter, der Nonne, auf (so habe ich „Nightmare 5“ in meinem Review wohl etwas unrecht getan).
Die Story bleibt spannend bis zum Schluss, denn das Drehbuch hält gelungene Schockeffekte und überraschende Wendungen parat. Vor allem von den letzten beiden Opfern Freddys in diesem Film denkt man, dass es sie nicht erwischt. Allerdings sollte man über Logiklücken hinwegsehen (z.B. warum Freddy es schafft auf dem Autofriedhof zu erscheinen, der in der realen und nicht in der Traumwelt liegt).

In den Punkten Effekte ist „Nightmare 3“ sicherlich der beste Film der beste Film der Serie und zeigt auch am meisten FX. Denn normal geschlitzt wird kaum, stattdessen werden die Opfer als Marionetten benutzt oder müssen sich mit lebendig gewordenen Fernsehern auseinandersetzen. Zudem sehen die Effekte auch heutzutage noch super aus, so dass man diesen effektbetonten „Nightmare“-Teil nur beglückwünschen muss.
Auch der Humor ist hier mit am besten. Denn bei einigen Szenen (z.B. Freddy in der Talkshow oder die „Bring mir meinen Bourbon“-Szene) hab ich mich wirklich weggeschrieen vor Lachen. Auch das eine gute Idee, da „Nightmare 3“ bei weitem nicht die unglaubliche Spannung des Originals erreicht.

Auf dem Regiestuhl saß dieses Mal Charles ’Chuck’ Russell. Wie bei den meisten seiner Filme ist Russell ein guter Handwerker, dessen Regie sicher ist. Aber einen großen visuellen Stil hat er nicht; da waren Renny Harlin und Stephen Hopkins in den Teilen vier und fünf um einiges einfallsreicher was die Bildsprache anging.
Zu den Schauspielern kann man nur sagen, dass sie alle recht routiniert spielen und die Cast vor allem durch ihre Besetzung bestechen dürfte. Denn nicht nur Patricia Arquette ist in einer ihrer ersten Rollen zu bewundern, auch Laurence Fishburne (wie einigen seiner früheren Werke als Larry Fishburne aufgeführt) ist als Pfleger zu sehen. Neben Heather Langenkamp ist mit John Saxon (wieder als Nancys Vater) ein weiterer Darsteller des ersten Teil erhalten. Zsa Zsa Gabor hat einen Gastauftritt in der witzigsten Szene des Films, aber über dem Ganzen steht natürlich ein Mann: Robert Englund als Freddy Krüger. Auch er ist wieder herrlich fies und zynisch, dass es eine wahre Freude ist.

So ist „Nightmare 3“ im Endeffekt die gelungenste Fortsetzung der Reihe und kann trotz einiger Schwächen im Plot nur empfohlen werden, wenn man Teil eins mochte.

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