Obwohl "Nightmare 2 - Die Rache" aus dem Jahre 1985 damals viele Fans sauer aufstoßen ließ und lange nicht jedem mundete, so war der Erfolg des Films enorm. Die Fortsetzung von Wes Craven's Erstling schaffte es sogar, noch mehr Geld als sein Vorgänger in die Kinokassen zu spülen und so war ein weiteres Sequel schnell beschlossene Sache. Allerdings, so scheint es, hat man aus den Fehlern der ersten Fortsetzung gelernt, die hier alle konsequent ausgemerzt wurden. Die Gründe, wieso es sich beim dritten Teil um einen der besseren der Reihe handelt, lassen sich schnell finden. Nicht nur, dass Craven wieder mit am Werk war, nein, die Geschichte des ersten Teils wird hier fortgeführt, so dass man sofort mehr Bezug zum Geschehen hat, als dies bei "Nightmare 2 - Die Rache" der Fall war.
Was hier desweiteren für Qualität spricht, ist Chuck Russell, der Regisseur, der zum damaligen Zeitpunkt noch ein mehr oder weniger unbeschriebenes Blatt war, in den folgenden Jahren aber noch große Erfolge durch derart unterhaltsame Filme wie "Der Blob", "The Scorpion King", "Die Maske" oder "Eraser" verbuchen konnte. Russell hat das richtige Gespür für die konsequente, unterhaltsame und letzten Endes einfach perfekte Fortführung einer Geschichte, wie er hier beweisen konnte.
Freddy Krueger geht, wenn man so will, zurück zu seinen Ursprüngen, und lässt das völlig blödsinnige zwischen Traum und Realität hin und herspringen aus dem zweiten Teil hinter sich. Nun ist er wieder der gute, alte, sadistische Killer, der immer dann zuschlägt, wenn seine potenziellen Opfer eingeschlafen sind. Dennoch durfte der Gute hier eine Weiterentwicklung erfahren, die ihn einen großen Schritt weiter zu dem Freddy brachte, der er insbesondere in den letzten Teilen und dem außenstehenden Film "Freddy Vs. Jason" war. Nicht mehr so dunkel und unheimlich wie einst, sondern zynisch und äußerst makaber. Das beste Beispiel hierfür sind die Kills, die in den Vorgängerfilmen noch vergleichsweise einfallslos waren, hier aber schon einiges an verrückten Einfällen mitbringen. Sehr gefallen hat mir zum Beispiel der Mord an einem Mädchen, dass davon träumt, ein TV-Star zu werden. Als es eines Nachts vor einem TV Gerät einschläft, wachsen diesem plötzlich Arme, welche das Mädchen packen und mit dem Kopf voraus in die Bildröhre rammen. Dabei gibt's von Freddy die ironische Bemerkung "Das ist er, dein großer Fernsehdurchbruch. In der besten Sendezeit, Flittchen!". Überaus blutrünstig sind die Morde nie, dafür aber eben einfallsreich und so definitiv frisch und unverbraucht, etwas derartiges sieht man in keinem anderen Streifen des Genres.
Während die Macher in den Teilen 1 und 2 immer ein Opfer nach dem anderen sterben ließen, ist es hier plötzlich eine ganze Gruppe, die durch Hypnose in die Traumwelt eintritt, um gemeinsam gegen Freddy zu kämpfen. Das hat den unschätzbaren Vorteil, dass die Drehbuchautoren sich etwas neues ausdenken mussten und das taten sie auch. Die Kids haben in ihren Träumen nun plötzlich ungeahnte Kräfte, da eben alles ein Traum ist, in dem die Grenzen der Realität gesprengt werden dürfen. Es darf zwar darüber gestritten werden, ob es nicht unfreiwillig komisch ist, wenn der Rollstuhlfahrer Will in seinen Träumen zu einem Hexenmeister wird und Freddy mit grünen Lichtblitzen beschießt, doch hey - angesichts des mehr als gelungenen Gesamtfilms verzeihe ich sogar diesen trashigen Moment gerne.
Als Fan der Reihe muss man diesen Teil einfach mögen, da er all das beinhaltet, was ein guter Horrorfilm benötigt. Spannung, Atmosphäre, toll inszenierte Morde, interessante Charaktere, eine weiterentwickelte Story, Humor und noch vieles mehr. Der Streifen hat keine Durchhänger und sorgt dafür, dass die 92 Minuten Spielzeit wie im Flug vergehen. Es wird niemals langweilig, die Story um die Gruppe Jugendlicher zu verfolgen, die gemeinsam zum Kampf gegen Freddy antritt und durch die unterschiedlichen Charaktere ist durchaus auch für Abwechslung gesorgt.
Die Schauspieler machen ihre Sache in diesem Streifen unglaublich gut. Patricia Arquette, die hier ihr Schauspieldebut feierte, erinnert nicht selten an Nancy aus dem ersten Teil, was einen um so mehr freut, da Heather Langenkamp ja auch wieder als Nancy mit von der Partie ist. Im zweiten Teil hat sie einem doch sehr gefehlt, dafür fiebert man hier nur um so mehr mit ihr mit, da sie eine deutliche Weiterentwicklung erfahren durfte. Nancy ist mittlerweile erwachsen und als Therapeutin tätig und muss sich noch einmal den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen, um den Jugendlichen zu helfen.
Desweiteren vom ursprünglichen Cast wieder mit dabei ist John Saxon, der allerdings eher im Hintergrund steht, auch wenn er gegen Ende noch seine actionreichen Momente hat.
Laurence Fishburne, der letztens erst durch die "Matrix" Trilogie auf sich reden machen konnte, spielt hier einen symphatischen Pfleger. Mit seiner Haarpracht und dem Bart hätte ich ihn fast nicht wiedererkannt, denn verglichen mit seinem Aussehen in "Matrix" ist klar zu erkennen, dass mittlerweile einige Jahre ins Land gezogen sind.
Zu Robert Englund möchte ich gar nicht mehr viele Worte verlieren. Er spielt Freddy zynischer denn je und ist wieder einmal voll und ganz in seinem Element.
"Nightmare 3 - Freddy Krueger lebt" ist die Wiedergutmachung für einen eher mäßigen zweiten Teil, wie ich beim Gucken des Films nicht selten vermutete. Alles hier ist auf die bestmögliche Unterhaltung des Publikums zugeschnitten und macht deshalb einfach nur Spaß. Die Story wird interessant fortgeführt, bietet einige Neurungen, sowie eine leckere Heather Langenkamp back in action, einen wesentlich zynischeren Freddy, einfallsreiche und perfekt inszenierte Morde, Spannung und Grusel gleichermaßen wie humorvolle Szenen und und und. Ich könnte diese Liste noch lang fortführen, mache es aber stattdessen kurz und gebe dem Film verdiente
9 von 10 Punkten.