Freddy goes somewhere fun!
Nightmare 3 wagte den Schritt in Richtung Comicstyle und prägte die kommenden Fortsetzungen damit weit mehr als der erste Teil (die Droge Hypocil finden wir sogar in Freddy vs. Jason wieder). Teil 1 und 3 sind, abgesehen von der Figur Freddys, ziemlich unterschiedlich. Teil 1 ist der Film, der die Figur Freddy Krueger vorstellt und einem das Gruseln lehrt. Teil 3 will zwar auch, dass wir uns fürchten und schafft das auch über weite Strecken. Aber das ist hier eher zweitrangig. Teil 3 will vor allem eines: den Zuschauer unterhalten. Und das ist bei diesem fertigen Produkt eine Leichtigkeit.
Warum aus "Dream Warriors" einfach nur "Freddy Krueger lebt" wurde weiß der Himmel. Denn die Traumkrieger sind hier wahrlich Programm! Im farbenfrohen dritten Teil können die Elm-Street-Kinder sich nämlich, aufgrund der Fähigkeit der jungen Kristen (Patricia Arquette), gemeinsam in einem Traum befinden. Die Kids sind in einer Klinik für Schlafstörungen. Sie haben allesamt dieselben Alpträume und keiner will ihnen glauben, dass sie sich in Gefahr befinden. Nur Nancy (Heather Langenkamp), der das gleiche widerfahren ist, glaubt ihnen und kann sie davon überzeugen, gemeinsam im Traum gegen Freddy zu kämpfen.
Das klingt zwar etwas albern, ist es aber gar nicht. Die Story ist auf der Ebene des comichaften Horrorfilms durchaus akzeptabel und spannend. Und wer hätte gedacht, dass es so etwas nach Teil 2 noch gibt? Charaktere! Und zwar erstaunlich viele und sympathische. Diesmal gleich drei Hauptfiguren, die gut miteinander agieren und sich nicht gegenseitig die Show stehlen. Die Nebenfiguren tragen auch durch ihre schönen Traumkampfszenen einiges zum Film bei. Sogar Nancys Vater bekommt einen Gastauftritt gewährt. Durch ihn und einer geheimnisvollen Nonne erfahren wir einiges über die Vergangenheit Freddy’s. Er ist der Sohn einer von hundert Wahnsinnigen vergewaltigen Nonne, die zufällig mit den gefangenen Irren eingesperrt wurde und daraufhin einen Bastard gebar, der zum Kindermörder wurde.
Was den optischen Bereich des Films angeht ist den Leuten beim Set-Design und bei den visuellen bzw. Special-Effects ein Meisterstück gelungen. Das Verschmelzen von Traumwelt und Realität gelingt super. Ließ der erste Teil noch etwas in Bezug auf die Traumwelten vermissen, ist der dritte Teil diesbezüglich weitaus besser. Die unglaublich phantasievollen Traumwelten und die auch heute noch aktuellen visuellen Effekte sind ein Fest für die Augen. Der Film sprüht nur so vor Einfallsreichtum: Ob nun der riesige Freddy-Schlangen-Kopf, die Freddy-Puppe, das Freddy-Skelet, die Freddys im Spiegel usw. – die Liste wäre endlos. Das gleiche gilt für die Morde – der aus dem Fernseher kommende Freddy mit anschließendem „Welcome to Prime Time, bitch!“ ist einfach klasse.
Was die Cast&Crew betrifft finden wir einige bekannte Personen wieder. Neben Heather Langenkamp ist unter den Schauspielern noch Lawrence Fishnurne, Patricia Arquette und natürlich Robert Englund zu finden – allesamt sehr gut besetzt. Hinter der Kamera sind es Chuck Russel (Der Blob, Die Maske) und Wes Craven. Chuck Russel weiß was er tut. Dramaturgisch unendlich mal besser als der schwache zweite Teil, vergeht der Film wie im Flug – kaum zu glauben, was hier alles in den 90min passiert.
Zwar nicht im Regiestuhl, aber immerhin als ausführender Produzent und wieder als Drehbuchautor war Wes Craven am Projekt beteiligt. Ich denke, dass auch er mit dem Endprodukt wirklich zufrieden war – jedenfalls haben wir ihm den Schritt ins comichafte zu verdanken!
Ein traumhafter Film! Von hier an geht’s leider nur noch bergab! (8,5/10)