Review

Nachdem der zweite Teil auf so viele kritische Stimmen gestoßen war holte man sich für Teil 3 wieder den „Nightmare“ – Schöpfer Wes Craven persönlich an Bord, der zwar nicht die Regie übernahm, aber in Zusammenarbeit mit anderen Autoren die Story dieser Fortsetzung entwickelte (und auch noch als ausführender Produzent tätig war).
Jetzt tat man das, was eigentlich schon nach dem ersten Teil das Naheliegende war. Das von Craven ersonnen Motiv des Alptraumkillers weiter auszuschöpfen und die damit verbundenen Möglichkeiten Alptraumszenarien zu kreieren auszuloten. Außerdem wurden auch wieder stärkere Bezüge zum Original hergestellt und die Figuren Nancy und ihr Vater Sheriff Donald Thompson wieder aufgegriffen.

Die Handlung wurde in eine geschlossene Anstalt verlegt, da die uneinsichtigen Eltern Freddy Kruegers Morde als Selbstmorde fehlinterpretiert haben. Hier zeigt sich sogar eine Verfeinerung des ursprünglichen Konzepts. Freddys Morde werden in der Realität von seinen Opfern selbst ausgeführt, deren Bewusstsein aber von seinen Alpträumen beherrscht wird. Die Erwachsenen erscheinen hierbei so unsympathisch (dieses Wort bekommt durch die graue Oberärztin, die das Wort „frigide“ erfunden zu haben scheint, eine ganz neue Bedeutung) wie eh und je denn das Einsperren der Jugendlichen, mitsamt aufgezwungenem Schlaf, beraubt sie jeder Flucht- oder Verteidigungsmöglichkeit.
Doch mit dem Eingreifen von Nancy können die Teenies neue Hoffnung schöpfen, denn sie kennt Krueger und zeigt ihnen Wege ihn zu bekämpfen (wobei wir beim englischen Untertitel wären, „The Dream Warriors“).

So hoffnungsvoll die jungen Eingesperrten auch durch Nancy werden, so unbeeindruckt ist Freddy Krueger von ihren Gegenmaßnahmen. Tatsächlich ist der hier blutdürstiger als je zuvor und sorgt für einen ansehnlichen Bodycount.

So sind denn auch Freddys Morde / Attacken neben den Alptraumkulissen (die vornehmlich am Anfang und zum Schluss zum Einsatz kommen) die Highlights des Films denn diese sind mitunter wirklich fies (ich sag nur „Marionetten – Einsatz“), dabei aber auch humorvoll auf die denkbar garstigste Weise.

Die Alpträume selber sind hier schneller als solche zu identifizieren als im ersten Teil, dafür fallen sie aber um so knalliger aus, denn hier lauert an jeder Ecke irgendein Schrecken sei es lebendes Spanferkel, ein Keller voller Kinderleichen oder auch Freddy Krueger als Riesenschlange. Der Einfallsreichtum scheint hier keine Grenzen zu kennen. Auch die Ausstattung, z. B. Freddys altes Haus ist wirklich superb.

So ganz nebenbei wird hier von einer mysteriösen Nonne noch einiges über die Herkunft Freddy Kruegers enthüllt.

Der ganze Film funktioniert einfach unheimlich gut, einzig, dass die düstere Atmosphäre hier öfters einer ausgeflippten, bunteren Stimmung weicht, könnten Fans des Originals kritisieren.

Sehr positiv fällt aber der ungeheure optische Einfallsreichtum, bei gleichzeitig ungebrochener, kompromissloser Härte auf. Die Darsteller leisten alle solide Arbeit, aber bei der erhöhten Figurenzahl kann keiner wirklich hervorstechen. Auch wenn Patricia Arquette unter den Jugendlichen etwas im Mittelpunkt steht, kann sie kaum Profil entwickeln und bleibt ebenso schablonenhaft wie der Rest.
Auch bei den Erwachsenen Darstellern (zu denen nun auch Heather Langenkamp gehört) kann keiner glänzen, obwohl sie alle solide Arbeit leisten. Am ehesten fällt hier noch Neuzugang Craig Wasson auf, der als neue Identifikationsfigur dient.
Robert Englund als Freddy Krueger scheint hier etwas mehr Screentime als in den beiden Vorgängern zu haben. Er beginnt hier auch langsam Freddys Verwandlung in einen comicartigen Sprücheklopfer, der seine Taten mit fiesen Kommentaren unterstützt.

Bei „Nightmare“ Runde 3 ist also wieder alles im grünen Bereich, eine vergnügliche filmische Achterbahnfahrt für Horrorfans. Das beste Sequel der „Nightmare on Elm Street“ – Reihe ("Freddy Vs. Jason" jetzt mal außen vor).

7 / 10

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