Review

Zwar macht Regisseur Chuck Russell (Eraser) keine großartigen Kinofilme a'la James Cameron und Steven Spielberg, doch er weiß, wie man Filme macht, die einen unterhalten. Darum ist "Nightmare 3" neben "Eraser", "Die Maske" und "The Scorpion King" der beste Beweis dafür.

In einem Traum begegnet die junge Kristen (Patricia Arquette) dem Albtraum-Killer Freddy Krueger (Robert Englund). Nur knapp kann sie ihm entkommen, doch Freddy lässt es wie ein Selbstmordversuch aussehen. Da Mütterchen nicht will, dass sich dies herumspricht, bringt sie ihre Tochter kurzerhand in eine Anstalt, wo auch andere Jugendliche sind, die von Freddy in ihren Träumen verfolgt werden. Nancy Thomson (Heather Langenkamp), die Überlebende aus Teil 1, ist inzwischen Psychologin und versucht den Jugendlichen im Kampf gegen Freddy zu helfen...

Sowohl Robert Englund (Düstere Legenden) als auch Heather Langenkamp (Shocker) und John Saxon (From Dusk Till Dawn) sind nach dem Original von Wes Craven (Scream), der auch am Drehbuch mitschrieb, wieder vereint. Patricia Arquette (True Romance) ist hier in eine ihrer ersten Rollen zu sehen und auch Laurence Fisburne (Event Horizont) läuft als Anstaltspfleger durchs Bild. Doch was wäre wohl ein "Nightmare"-Film ohne ihn? Robert Englund! Zum dritten Mal schlüpft Englund in seine Paraderolle des Albtraum-Schlitzers.

"Nightmare 3" erzählt nicht mehr nur von dem Kampf einiger Teenager gegen ein in ihrem Unterbewussten lebendes Monster, in diesem Teil findet vielmehr eine Schlacht des uralten Krieges zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle statt, ausgetragen im Reich der Träume. Freddy ist nun mehr als nur ein Kindermörder, der nach seinem Tod in den Träumen von Teenagern wiederkehrt, er offenbart sich hier als eine Inkarnation des Bösen schlechthin. Und das unterscheidet von diesem Teil an die "Nightmare"-Filme von den "Freitag, der 13."- und "Halloween"-Filmen, obwohl Michael Myers ebenfalls das personifizierte Böse darstellt, auch wenn nicht so diabolisch wie Freddy. Von 100 geisteskranken Verbrechern gezeugt, die einer nach dem anderen eine junge Krankenschwester vergewaltigt haben, war Freddy von Anfang an so etwas wie der Anti-Christ. Nach seinem Tod hat er in der Welt der Träume sein eigenes Höllen-Reich geschaffen. Mit jedem Kind, das er tötet, wird er stärker. Somit ist Freddy zu einer Erscheinung des Teufels selbst geworden.

Der dritte Teil der "Nightmare"-Reihe beeindruckt durch originelle und spektakuläre Todessequenzen. Dazu gehören der mordende Fernseher und Freddy, der die Adern eines Opfers als Marionetten-Leinen benutzt, um das Opfer in den Tod stürzen zu lassen. Auch kann der Film einige gute Ideen vorweisen. Denn um Freddy entgültig zu vernichten, müssen seine sterblichen Überreste in geweihter Erde begraben werden, und Weihwasser sowie Kreuze werden als Waffen benutzt. Dadurch bekommt "Nightmare 3" gewisse Parallelen zu Vampir-Filmen. Mir hat auch der Skelett-Freddy im Finale gut gefallen, was wiederrum an "Jason und die Argonauten" erinnert.

Zwar gab es 1987 noch keinen Harry Potter, doch der Rollstuhl-Junge als Zauberer erinnert dennoch in gewisser Weise an den Hogwarts-Bengel. Deshalb hat mir die Szene, wo er von Freddy gemeuchelt wird, ein leichtes Schmunzeln hervor gelockt.

Chuck Russell ist mit "Nightmare 3" einer der besten und originellsten Teile dieser Horror-Serie gelungen, der teilweise sogar besser ist als das Original von Wes Craven.

Details
Ähnliche Filme