Review

Yes, nun habe ich ihn also auch gesehen (Ja, natürlich uncut - logisch, „Blood Edition"). Dem wohl (kunst)blutigsten Horrorstreifen aller Zeiten eilt ja auch ein Ruf wie Donnerhall voraus, das hohe Rating in der hiesigen Filmdatenbank und die nicht unerhebliche Anzahl von Reviews sprechen Bände. Ich bin ja schon Horrorfan, stehe aber eher auf die alten Klassiker, welche zumeist nicht nur Härte, sondern auch Atmosphäre und Spannung - oder aber zumindest eine Handlung - bieten können.

Dies vorweggeschickt kann ich eins feststellen: „Braindead" atmet Klasse, das muss man uneingeschränkt sagen. Mit seinem dritten Film ist Peter Jackson ein großer Wurf gelungen. Der Film bietet einfach alles, was man von einem Splattermovie erwartet und eigentlich auch mehr, wenn man die Qualitäten anderer Genrevertreter gegenüberstellt. Wenn es im Horrorbereich so etwas wie Popkornkino gibt, hier kommt die Blaupause dafür. Soll heißen: Sinn macht das alles wenig hier, und man sollte schon eine gehörige Portion schwarzen Humor abkönnen, denn „Braindead" ist durchweg witzig. Das haben auch die meisten von uns schon mitbekommen, außer ein paar unlustige Zensoren von der BPjM, die sich - wie gewohnt in Deutschland - extrem unlocker zeigten und nichts Besseres zu tun hatten, als mit einem Beschlagnahmebeschluss zu wedeln.

Nach dem bizarren „Bad Taste" kam Jackson natürlich auch zugute, hier bedeutend mehr Geld reinzupumpen. Das sieht man natürlich. Die Spezialeffekte, gerade im letzten Abschnitt auf der Zombieparty, sind wirklich vom feinsten, auf der anderen Seite aber wiederum so überzogen, dass man gar nicht anders kann, als öfter mal herzlich zu lachen.

Für einen Splatter ist die Handlung zudem erstaunlich gut erzählt, auch geht es schauspielerisch solide zur Sache, nicht nur die Hauptakteure Lionel und seine Geliebte Paquita spielen ihre Rollen überzeugend, auch Lionels Onkel (grässlicher Kerl, los ihr Zombies, auf ihn!) und seine Mutter (ob als übertrieben umsorgende Mama oder als nicht mehr ganz so ansehnliche Zombiemutti) machen ihren Job ausgezeichnet. Und verdammt noch mal, den Titelsong kriege ich auch nicht mehr aus dem Kopf, mal sehen, wie lange ich den noch mitsummen muss.

Fazit: Für einen Horrorfan absoluter Pflichtstoff! Nur: Bitte nicht ernst nehmen und richtig einordnen. Und das Aufwischen danach im Wohnzimmer nicht vergessen wegen der Rutschgefahr und anständig duschen gehen. Eine Sauerei ist dass hier!

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