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Nachdem Lionels über alles geliebte Mutter durch den Biss eines Rattenaffen zu einer Untoten mutierte, schließt der junge Mann diese zusammen mit all den ebenfalls mit dem Virus befallenen Wesen im Keller ein, doch bei einer Hausparty entkommen diese und fallen über die Gäste her.

Über "Braindead" zu schreiben ist wie Nachtraubvögel nach Griechenlands Hauptstadt zu befördern, denn eigentlich ist bereits alles über Peter Jacksons Meisterwerk geschrieben worden. Dennoch möchte ich auch ein paar Worte zu diesem Film verlieren, da er mir immer wieder sehr viel Freude bereitet.
Die Geschichte ist wie schon bei Jacksons "Bad Taste" abgefahren und zeugt von einem absoluten Ideenreichtum der Schreiberlinge mit Freude an verrückten Einfällen. Im Grunde ist alles enthalten, eine Liebesgeschichte (naja, eigentlich zwei, wenn man neben der Beziehung zwischen Paquita und Lionel dessen innige Liebe zu seiner Mutter hinzuzählt), Humor in allen Formen (Slapstick, Klamauk, Situationskomik, Funsplatter), Drama (als Lionel auf dem Dachboden einen Blick in die Vergangenheit wirft und den wahren Grund für den Tod seines Vaters ergründet), Sex (zwischen einem Geistlichen und einer Krankenschwester), Action (inklusive einer Explosion am Ende), Religion (ein Geistlicher tritt den Zombies im Namen des Herren in den Arsch), Tiere (der putzige Rattenaffe) und ein knuffiges Baby. Wer jedenfalls behauptet, dass der Film keine Handlung hätte, der liegt falsch bzw. hat diese verdrängt, was auf Grund der reichhaltig vorhandenen Splattereffekte nicht weiter verwunderlich ist.
Diese Effekte suchen selbst heute noch ihresgleichen, denn ein derartiges Blutfeuerwerk voller Abwechslungsreichtum hat man selten wieder erlebt. Es wird wirklich zerstückelt, zerhackt und zerrasenmäht, was nicht niet- und nagelfest ist, ohne aber jemals die Verbindung zum Humor zu verlieren, denn die Splattereien laden zum Lachen ein und nicht zum Gruseln, wobei sich zweifelsohne auch mal eine Spur von Ekel einschleicht, wenn beispielsweise Vanillecremepudding kredenzt wird, aber auch hier wird das unangenehme Gefühl zügig wieder von guter Laune abgelöst. Nunja, wenn ich nun alle gelungenen Effekte aufzählen würde, säßen wir morgen noch hier, daher verkneife ich mir dies, denn seeing is believing, wie es so schön heißt. Auch die gelungenen Masken und Puppentricks sind ein Riesenspaß allererster Kajüte.
Die Darsteller spielen ihre Rollen überdreht, was beabsichtigt ist und somit hervorragend zu den überzeichneten Situationen und Gewaltdarstellungen passt. Besonders hervorzuheben ist die herrlich übertriebene Mimik von Timothy Balme, wie man sie von Stummfilmstars wie z.B. Buster Keaton kennt, wobei Peter Jackson ja bekennender Fan dieses Darstellers ist und die Ähnlichkeiten durchaus beabsichtigt sein dürften.
Bei der durchweg gelungenen Musik hat man ebenfalls des Öfteren das Gefühl, dass diese aus einem Stummfilm stamme, was dem Ganzen einen besonderen Touch verleiht.

Die Verbindung von Splatter und schrägem Humor funktionierte bereits in "Bad Taste" wunderbar und findet in "Braindead" ihren absoluten Höhepunkt. Der Film macht immer wieder Spaß und verdient wie kein anderer die Bezeichnung "Funsplatter".

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