Same Same But Different
(Delphi Filmverleih)
Detlev Buck entwickelt sich immer mehr zu einem herausragenden Regisseur. Waren seine Frühwerke wie Wir können auch Anders oder etwas später Männerpension noch kleine verschrobene Komödien, so zeigte er später mit Knallhart seine dreckige und realistische Milieustudie, nur um dann mit Hände weg von Mississippi zu zeigen, wie ein gelungener Familienfilm auszusehen hat.
Hier nun wandelt er teilweise auf den bunten Wegen von Slumdog Millionär.
Die Geschichte handelt von dem jungen Deutschen Ben (David Kross, Krabat, Der Vorleser), der auf einer Reise nach Kambodscha die 21 jährige Prostituierte Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk, Ploy, Teenage Waan) kennenlernt. Er verliebt sich in sie, und schickt ihr nach seiner Rückkehr nach Deutschland regelmäßig Geld, damit sie sich nicht mehr prostituieren muss. Als er jedoch erfährt, das seien Freundin HIV-Positiv ist, stellt dies die Beziehung auf eine harte Probe.
Was macht den Reiz von Same Same But Different für den Zuschauer aus? Detlev Buck gelingt es direkt zu Beginn, einen Reigen von Bilden beider Welten aufzuzeigen. Hier werden die alltäglichen schönen und weniger schönen Seiten so subtil gezeigt, dass sie den Betrachter unmerklich packen, und ihn in das Gezeigte ziehen. Hier liegt auch eindeutig die absolute Stärke des Films. Virtuos inszeniert kreiert der Regisseur Bilder, die sich dem Zuschauer ins Hirn brennen. Beeindruckend, überbordend, teils bedrückend werden Landschaften aber auch Begebenheiten visuell atmosphärisch gestaltet, leider bleibt dabei jedoch die eigentliche Geschichte hintenan. Da sehr viele Emotionen und Momente zu der teils klischeehaften Ansammlung von tragischen Begebenheiten zusammenkommen, fällt es schwer, in der Gesamtsumme als Betrachter mitzufiebern. Auch bleiben die Darstellerleistungen ein wenig hinter den Erwartungen zurück, nimmt sich vor Allem der Hauptdarsteller an vielen Stellen mimisch zu stark zurück. Der Soundtrack wiederum kann voll überzeugen.
Im Bonusbereich findet der geneigte Zuschauer interessante und informative Zusatzfeatures, wie zum Beispiel Interviews mit vielen Beteiligten, eine Dokumentation über die Reise durch Kambodscha, einen Audiokommentar, ein Musikvideo des Titeltracks “Heaven Can Wait” von Charlotte Gainsbourg und Beck, so wie einem Auszug aus dem Hörbuch. Daneben gibt es den obligatorischen Originaltrailer und eine Programmschau.
Same Same But Different ist ein sehr sensibler Film mit unglaublichen Bildern, der mit ein wenig mehr Feinschliff beim Drehbuch eine noch höhere Wertung erreicht hätte.
CFS