In der Zukunft. Raoul und seine Freundin Raphaela besuchen eine Vernisage - hier eine Ausstellung von obskuren und eher dunklen Gemälden in einer Wohnung. Auf der Straße herrscht Krieg und jeder lebt für sich selbst und sein eigenes Wohlbefinden. Allerlei merkwürdige Gestalten tummeln sich dort. Unter anderem der Künstler Furio und seine Freundin Kiddy. Raoul und Raphaela aber interessieren sich nicht wirklich für die Gemälde. Sie ziehen sich in einen Raum zurück und schieben ein kleines Nümmerchen.
Nach und nach verlassen die Besucher die Ausstellung. Doch Raphaela und Raoul nicht, denn erst wird letzterer von Kiddy angemacht und weil sie mitbekommt, dass Raphaela, ein Mädchen aus reichem Hause, seine Freundin ist, lockt sie diese mit Gewalt in das Bad. Dort bedroht Kiddy sie mit einem Messer. Raoul bleibt zurück bei den Veranstaltern: Furio und dem Besitzer des Lofts. Dieser schleppt sich schwer verwundet und blutend in die Wohnung zurück. Sie schlagen Raoul und auch Kiddy macht sich an Raphaela zu schaffen.
Doch die Rollen werden getauscht. Raoul wird ins Bad eingesperrt und Raphaela ist diejenige, die sich mit ihren "Geiselnehmern" rumschlagen muss. Dabei wird sie gezwungen mit Furio Sex zu haben. Hinterher will Kiddy unbedingt ihr Kleid haben, und Raphaela gibt es ihr. Und sie kann sich von ihren Peinigern losreißen und zum Fahrstuhl fliehen. Leider sind in diesem weitere Mittäter, so dass Raphaela schnurstracks wieder im Loft ist. Raoul hingegen kann die Szenerie durch den Lüftungsschacht beobachten. Und als einer der Neuankömmlinge sich weiter mit ihm beschäftigen möchte, kann Raoul ihm eine Scherbe des vorher in Stücke gebrochenen Spiegels in den Hals rammen, so dass dieser verblutet.
Doch es sind noch weitere Personen zu überwältigen. Doch warum passiert das alles? Warum werden sie in diesem Loft festgehalten?
Wertung:
Die Antwort darauf liefert erst der Regisseur in einem der Extras auf dieser DVD, denn der Film selbst gibt es nicht her: Weil viele die Kunst einfach nicht zu schätzen wissen. Raphaela und Raoul waren nur dort, weil sie sich amüsieren wollten und nicht aus Interesse der Kunst gegenüber. Dass sie auch noch aus reichem Hause stammen, macht die Sache nicht wirklich besser. Und so sind sie ein gefundenes Fressen für Furio und die anderen.
Was an diesem Film recht anstrengend ist, ist die Anfangsphase, da sich das doch ganz schön hinzieht. Bis endlich mal etwas passiert, dauert es gut 20-30 Minuten. Zumindest hat man dann aber das Gefühl, dass das noch irgendwie halbwegs Gescheit werden könnte. Darstellerisch bewegen wir uns hier auf mittelmäßigem deutscher Fernsehfilm-Niveau. Man ist eine Stufe über den Daily-Soaps aber nicht viel mehr. Und man wird in die 80er zurückversetzt. Mit den Frisuren und der Musik. Die Schauspieler sind keine Unbekannten, denn irgendwo hat man zumindest Furio bestimmt schonmal gesehen. Fadenscheinig ist allerdings der Name Sybille Rauch auf dem Cover, denn diese spielt nur eine sehr sehr geringe Rolle und ist vielleicht 3 Minuten im ganzen Film zu sehen, was ja nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.
Die Geschichte hinter dem Film ist an sich gut, aber die Umsetzung wird nur durch Klappentext und Regisseur-Interview klar. Ein wenig mehr hätte es doch auch im Film sein können, denn eigentlich wäre das noch ganz in Ordnung so gewesen. Die Tatsache, dass der Film in der Zukunft spielt, ist absolut irrelevant für den Storyverlauf.
Die geringen Goreeinlagen machen den Film nicht unbedingt zum Horrorfilm. Er wird hier in der Kategorie Drama/Thriller geführt, aber ein Thriller ist er mit Sicherheit nicht. Ein Drama schon eher, denn es ist schon tragisch, was mit den beiden passiert, die zwar die Kunst nicht zu schätzen wissen dennoch aber in der Gewalt der Künstler landen. Allenfalls wäre es die Kategorie "Sonstige" die für diesen Film übrig bleibt.
Insgesamt ein reiner 80er Film, der durchaus mit der ein oder anderen Storylinie einen gewissen Rahmen spannen kann. Mit Sicherheit kein Highlight, aber es gibt schlechtere Filme. Vielleicht ist er auch nur so gut bei mir weg gekommen, weil ich vorher eine absolute Katastrophe sichten musste. Wahrscheinlich ist es eher ein bisschen weniger, aber so war die aktuelle Lage zum Sichtungszeitpunkt.