Loft - die neue Saat der Gewalt. Da fragt man sich zunächst mal: was war denn die alte Saat? Ok, das finden wir nicht heraus, aber egal ob neu oder alt, Eckhart Schmidts Film ist schon irgendwie gewalttätig. Vor allem dem Zuschauer gegenüber.
Der muss nämlich einiges ertragen bis der rettende Nachspann beginnt, und man möchte am liebsten von Nötigung sprechen. Aber nicht, weil Schmidt uns rohe, sinnlose Gewalt präsentiert, sondern weil er wie kaum in einem seiner anderen Filme die Geschmacksnerven, bzw den menschlichen Sin für Ästhetik mit grauenvollen Dekors, Ohrenkrebs erzeugender Synthi-Musik und unsympathischen Figuren, denen man allen den Tod wünscht, bombardiert.
Rücksichtslos wird man als Zuschauer gezwungen, auf engstem Raum zusammen mit den Akteuren sexuelle wie durch Gewalt erzeugte Frustration mit zu erleben.
Eckhart Schmidts Film "Loft" ist unzweifelhaft ein Kind seiner Zeit. Mal banal und zahm und wenig von Bedeutung, mal skandalös und bedeutungsschwanger, mal brutal, mal zärtlich. Man kann über seine Filme schimpfen und sie zu den trashigen Überbleibseln der New Wave-igen 80er Jahre zählen. Doch haben sie immerhin polarisiert und tun das noch heute. Welcher deutsche Film des neuen Jahrtausends kann das schon von sich behaupten.
Was aber wirklich nervt, ist die Langeweile, die man oft in Scheiben schneiden kann. Selbst bei dem "Skandalfilm" Loft, mehr oder weniger ein Thriller, der angeblich in einer nicht näher bezeichneten Zukunft spielt und auch nicht mit Sex and Crime spart, wird bereits nach wenigen Minuten der letzte Sehnerv abgetötet.