Ein weiterer französischer Erfolgsfilm von Luc Besson. Als Drehbuchautor und Produzent schickt er sein " Taxi " ins Rennen. Bis heute gibt es zwei (schlechtere) Sequels und der vierte Teil ist auch schon abgedreht. Auch die Amerikaner fanden Gefallen an diesem netten Einfall und warfen 2004 mit " New York Taxi " eine Art Remake auf den Markt. Aber das Gesetz der Fortsetzung darf auch hier wieder stimmen, das Original bleibt nämlich ganz klar die Nummer eins.
Daniel Morales (Samy Naceri) hat es endlich bis zu seiner Taxilizenz geschafft. Mit seinem getunten Peugeot 406 widmet er sich dem Personentransport, bis er unwissentlich den Polizisten Émilien (Frédérik Diefenthal) mitnimmt und bei der Fahrt sämtliche Verkehrsregeln missachtet. Um den Führerschein nicht zu verlieren, muss er für Émilien arbeiten. Der ganze Polizeiapperat ist nämlich gerade damit beschäftigt die sogenannte Mercedes Gang dingfest zu machen. Die Gruppe, bestehend aus Deutschen, kündigt ihre Raubzüge sogar vorher an, doch bis jetzt sind sie immer entkommen. Aber mit Daniel hat Émilien nun einen Trumpf in der Tasche. Die Beiden denken sich einen waghalsigen Plan aus, welcher nun endlich zum gewünschten Erfolg führen soll, auch auf Kosten des eigenen Privatlebens.
Dieser rassistische Unterton hat mich gerade bei Luc Besson verwundert. Man kann ja darüber hinwegsehen, dass wir Deutsche mal wieder gnadenlos durch den Kakao gezogen werden, nur die Dialoge des Commissaire Gibert schießen etwas über das Ziel hinaus. Wir werden als " scheiss Deutsche " bezichtigt und die Asiaten alle als " Schlitzaugen ". Und auch sonst lässt man nicht viele gute Worte über uns. Während einige Dialoge noch witzig sind, so hätte man sich gerade in diesem Bereich etwas bedeckter halten sollen.
Doch ansonsten trifft der viele Humor meinen Geschmack sehr gut. Auch die französischen Autobauer bekommen ihr Fett weg, wenn es einer Ente bei einer kleinen Ramme gleich die Räder weg haut. Und einen so selten dämliche Polizeiapperat habe ich noch nie gesehen. Jeder Einsatz bekommt einen Spitznamen wie zum Beispiel " Kobra " und wenn es dann Zeit zum Zuschlagen ist, schrottet man die Polizeiautos in Dutzenden und schießt sogar auf seine eigenen Leute. Wenn man darüber nachdenkt ist es völlig hirnrissig, aber es ist auch zum Totlachen. Zudem scheint man lauter Idioten in Frankreich Polizist werden zu lassen. Allein schon die beiden Typen mit denen Émilien bei der Observation zusammenarbeitet. Eine Art Rambo Verschnitt, während der andere wie ein schmieriger Mafiosi aussieht.
Das Duo Daniel / Émilien funktioniert dagegen perfekt. Die Beiden harmonieren gut miteinander, wobei ganz klar Daniel die Hosen an hat, denn Èmilien stellt sich manchmal viel zu dumm an, aber immerhin reizen seine übertriebenen Aktionen immer zum Grinsen. Ansonsten sorgt Daniel hauptsächlich für den Wortwitz.
Samy Naceri war dafür auch die richtige Wahl. Er hat schon dieses spitzbübische Aussehen und viel Charisma. Genauso Frédérik Diefenthal. Auch er agiert sehr sympatisch und humorvoll, wäre sein Charakter nur manchmal nicht so überzogen.
Die Action reißt einem dann nicht vom Hocker, aber die Stunts schon, ganz besonders zu Anfang bei der Motorradparade. Hauptsächlich besteht die Action aus rasanten Verfolgungsjagden, welche schnell und vor allem schick gefilmt wurden. Dazwischen wird mal ein wenig geballert, wobei die Sachschäden recht hoch ausfallen. Auf jegliche Arten von Keilereien müssen wir komplett verzichten. Die Love Interests dürfen da auch nicht fehlen. Émilien versucht eine zweimeter Frau anzubaggern, welche gleichzeitig seine Vorgesetzte ist und auch Daniel´s Liebesleben will nicht so recht funktionieren.
Wie das Ganze ausgeht können wir uns natürlich schon denken, doch der Spass und Unterhaltungsfaktor beim Ansehen ist unheimlich hoch.