Review

Ein Buddy-Movie aus Frankreich…

Emilien ist Polizist, ein erfolgloser, der von seinen Kollegen gehänselt wird. Er bekommt das Essen von Muttern, ist schon zigmal durch die Führerscheinprüfung gefallen und möchte doch nur eines: ein klein wenig erfolgreicher sein, damit er das Herz seiner Kollegin Petra gewinnen kann. Auf der anderen Seite nun Daniel, Taxifahrer mit Leidenschaft und verkappter Rennfahrer, der Emilien eines Tages mitnimmt und von diesem zu einem Handel gezwungen wird – er soll ich fahren, um dabei die gefürchtete Mercedes-Bande zu schnappen, die seit Monden harte Banküberfälle in Franreich durchführt. Jaja, die Deutschen und die Franzosen, das wird wohl nie etwas werden…Daniel nun hat Straßenschläue und genügend Kumpel, und so gelingt es ihm fast im Alleingang, die Gang zu entlarven und schließlich in einem finalen Rennen in eine Sackgasse zu locken. Nebenplots haben wir auch zu verzeichnen, Daniel und seine Holde kommen nie zusammen, die Polizei stellt sich zumeist dämlich dar, da ist Emilien keine Ausnahme. Also, ein ganz typisches Buddy-Movie.

Warum schaut man sich diesen Film an? Schwer zu sagen, denn die Story ist wirklich dämlich, das fängt schon damit an, daß die Polizei im Stil von „Heat“, aber so was von schlecht kopiert, auf ein Fahrzeug Myriaden von Kugeln verschwendet, ohne jemanden zu treffen. Auch die Stunts sind eher spärlich gesät, wenngleich die Verfolgungsjagden ganz ordentlich in Szene gesetzt sind. Humor ist eher mit der Keule serviert, alle Klischees werden erfüllt…der dämliche Captain, die scharfe deutsche Blonde, die überfürsorgliche Mutter. Dennoch macht der Film Spaß, auf einer die niederen Instinkte ansprechende Ebene. Luc Besson dreht ja lieber nicht mehr selbst, sondern produziert, da hat er recht, weniger Arbeit, mehr Lohn, und hier setzt man auf die ganz sichere Schiene.

Immer mal wieder gibt es einen netten Autounfall zu sehen, die beiden Darsteller harmonieren prächtig miteinander, die Dialoge sind leicht und locker, typisch französisch eben. Unangenehm fällt ein gewisser rassistischer Grundton auf, aber das nachbarschaftliche Verhältnis war ja zwischen Deutschen und Franzosen noch nie so gut. Der Film ist recht kurz, und so kann Langeweile erst gar nicht aufkommen, man amüsiert sich und fühlt sich gut unterhalten. Die Logik aber darf man besser nicht hinterfragen, denn oftmals kommt es zu sprunghaften Schnitten, Erklärungen fehlen, und das Finale des Films ist ziemlich dämlich gemacht. Bitte, lieber Leser, vergleiche den Film nicht mit „Lethal Weapon“, denn Blut fließt zu keiner Zeit. Es ist eher etwas im Stil des „großen Blonden“, nette französische Unterhaltung eben, schnell konsumiert und schnell vergessen…wie ein Beaujolais primeur – 7/10

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