Jim Wynorski und seine Massen-Schmiede, - der können tatsächlich auch mal unterhaltsame Produkte entspringen, wie dieses „Die Hard“ – Plagiat für äußerst Genügsame.
Terroristen nehmen Geiseln an einer High School, das hat Dolph Lundgren bereits ähnlich erlebt und nun ist es Corey Haim, der sich den Böslingen entgegen stellt.
Dass es dabei zeitweise zu völlig überzogenen und unglaubwürdigen Momenten kommt, ist bei dem ordentlichen Erzählfluss durchaus zu verzeihen.
Der in Wirklichkeit knapp zehn Jahre ältere Haim wird uns hier als 17jähriger Schulneuling Lenny aus der Bronx verkauft, der sich direkt zu Beginn mit einigen Schülern anlegt und prompt im Büro des Direktors landet, als die Terrorgang mit einer gestohlenen Rakete aufkreuzt und alle Anwesenden unter Waffengewalt in die Aula treibt.
Natürlich nicht Lenny, denn der ist, wie einst Bruce Willis, damit beschäftigt, die Gangster reihum auszuschalten und den Zeitzünder für die Rakete zu bekommen.
Und dies geschieht nach kurzer Einführung des Helden recht flott, die Szenenwechsel zwischen Taktieren im Schulgebäude und Handeln der zuständigen Cops draußen lassen nur selten minimale Hänger zu, der heroisch polternde Score tut sein Übriges.
Die zuweilen herrlich naive Herangehensweise mit vielen Klischees und vor Unlogik strotzenden Szenen bewirkt einen gesteigerten Unterhaltungswert, etwa, als die Gashähne im Chemieraum zweckentfremdet werden, das FBI wie üblich Verluste kalkuliert, das Stromnetz abgeschaltet wird oder der Held sich mit einem umgestalteten Feuerlöscher zur Wehr setzt.
Die Figurenkonstellation wird auf den Punkt gebracht, ohne in die Tiefe zu gehen, finden sich schnell die üblichen Stereotypen, wie den Gangsterboss im langen Mantel mit Narbengesicht und dessen rassige Gespielin im knackigen Leder-Look. Auf der guten Seite ist natürlich einer der leitenden Cops der Vater des Helden und der legt sich auch prompt mit der Kaltschnäuzigen vom FBI an. Unterdes sorgt unser Held mit einigen flotten Sprüchen, die nicht immer ins Schwarze treffen für flockige Laune, da ansonsten weder auf Seiten der Cops,
noch bei den Kriminellen markige Dialoghighlights zu verzeichnen sind.
Schließlich sorgen auch kleine Actioneinlagen für Abwechslung, es fliegen einige Teile der Schule in die Luft, ab und an auch per Computer und Stock Footage, ein paar Schusswechsel sind vor allem zu Beginn enthalten, ansonsten ist Hauptfigur Lenny mit Weglaufen, Verstecken und Basteln von Fallen beschäftigt, was für manche Gangster auch recht blutig enden kann (Motorsäge).
Zum Finale wird ein etwas zu kurz geratener Zweikampf untergebracht und der Wettlauf gegen die Zeit gestaltet sich durchaus spannend.
Insofern ist diesem B-Actioner außer mangelnder Originalität und Überraschungsarmut nicht allzu viel anzukreiden, die Darsteller agieren souverän, man hält sich nicht lange mit Fisimatenten auf und erzählt den Stoff angenehm zügig.
Kein bombiges Highlight, aber überraschend solide und prima für Zwischendurch.
7 von 10