Review

Das Blaxploitationkino nahm sich immer wieder der Situation an, in der sich die Afro-Amerikaner zur damaligen Entstehungszeit befanden. Gewisse Ereignisse und Voraussetzungen sind denen heutzutage gar nicht mal so unähnlich: So wird in den Filmen beispielsweise ein Schwarzer ermordet und von der Community gerächt, es gründen sich bewaffnete, poltisch motivierte Selbsthilfegruppen und auch im Hood müsste dringend mal wieder aufgeräumt werden.

Letzterem nimmt sich "Gordon´s War" (OT) an, in dem ein Vietnamveteran nach Hause zurückkehrt, um mit einpaar Kumpels unter Drogendealern, Gangstern und Zockern klar Schiff zu machen.

Schauspieler Ossie Davies versuchte diese leider allzu konventionelle Story mit dem rauen Leben von der Straße zu vermengen, was jedoch nur phasenweise gelingt. Allzu authentisch ist "Gordon´s War" nämlich nicht geworden, sondern eher ein 08/15-Actioner von der Stange, der wie soviele Outputs aus dem Metier wie das 90-Minuten-Extra einer TV-Serie wirkt. Hauptdarsteller Paul Winfield ("Terminator") verkörpert einen sehr ausdruckslosen Helden, dem selbst in Augenblicken der tiefesten Verzweiflung kaum die Gesichtszüge entgleiten. Grace Jones gibt ihr kurzes und barbusiges Debüt als Drogenkurier bevor es mit der Gesangeskarriere unversehens weiterging.

Ansonsten ist der Film leider sehr spannungsarm und ohne große Überraschungen inszeniert worden. Die Action ist unspektakulär, wer Vigilante-Sachen mag findet wesentlich Härteres und Grimmigeres auf dem gängigen Markt vor. Das Zeugs zum Genre-Klassiker wurde ohnehin leichtfertig verschenkt, aber zumindest hier steht "Gordon´s War" nicht ganz alleine da...

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