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Wir haben es hier mit einem Drama zu tun welches den Namen wirklich verdient hat. Und Michael Douglas als bankrotter Autohändler Ben Kalmen ist mal ausnahmsweise kein hyper-potenter, mächtiger und fast superhelden-gleicher Wirtschaftsmagnat, sondern ein ganz normaler Mann über 60 mit eine Reihe von körperlichen und vor allem auch psychischen Schwächen. Man könnte es auch als die Rolle seines Lebens bezeichnen, doch zum einen hat er auch einen Stil in seinen anderen Film-Highlights geprägt. Und zum anderen würde ich nicht dazu neigen, da er ja auch noch hoffentlich einige gute Filme vor sich.

SOLITARY MAN ist jedenfalls reifes Kino für erfahrene Seher, die auch ohne oberflächlichen Thrill und Action an den zarten Abgründen der Seele Gefallen finden. Auf Basis einer sehr ausführlichen und sich Zeit nehmenden Charakterzeichnung, erleben wir den schleichenden Verfall eines Menschen, der mit allen Mitteln versucht jung zu bleiben und in seinem Umfeld oberflächlich betrachtet als Egomane agiert. Michael Douglas schafft es diese Rolle mit Leben zu füllen, in dem er fast alle Selbstverliebtheit ablegt und ruhig und unspektakulär seine große Erfahrung in den Dienst der Rolle des zerrissenen Ben Kalmen steckt.

Alle anderen Darsteller agieren auch souverän, Susan Sarandon, Danny DeVito und auch der junge     Jesse Eisenberg der eine sehr passable Leistung in THE SOCIAL NETWORK abgeliefert hat. SOLITARY MAN pflegt eine scheinbare Ereignislosigkeit zum Exzess und fordert den Zuschauer auf, im Sinne von „connecting the story-dots“ im eigenen Hirn nachzuvollziehen. Und dies gelingt mit Erfolg auch nach dem erwartungsgemäß offenen Ende. Dazu kommt ein guter Soundtrack u.a. mit dem genialen Johnny Cash Titelsong und somit kann der Film für alle Michael Douglas und Fans anspruchsvoller Dramen absolut empfohlen werden.

7/10 Senioren....äh,....Punkten

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