Review

Ben Kalmen hat es schwer...22.07.2011

...aber wen juckt das? Schon lange hat mich ein Film weniger berührt als dieses unglaublich öde, dröge und zitierende Filmchen hier, welches ohne Michael Douglas absolut ungoutierbar wäre. Nichts ist hier neu, nichts unbekannt, alles, was geschieht, geschah in anderen Filmen auch schon, und der Film fängt einfach an, läuft eine Weile, hört dann auf...ohne Ziel und ohne echtes Ende. Herbert Grönemeyer würde hier stöhnen, knödeln und dann ein "was soll das" herauspressen - denn genau das habe ich mich am Schluß dieses zum Glück erfreulich kurzen Streifens auch gefragt. Wollte man Douglas ein Filmchen schenken? Ein Alterswerk quasi? Aber wenn dem so ist, wer soll es denn angucken?

Ich sicher kein zweites Mal, auch die Erstsichtung war problematisch. Wir folgen dem Ex-Autohändler, Ex-Ehemann und Ex-Firmenbesitzer Ben Kalmen in einer schwierigen Phase seines Lebens. Frau weg, nach einem Quickie mit der Steiftochter auch die Freundin weg, zudem die Chance auf beruflichen Neuanfang ( da die Freundin ihm das mit der Tochter nicht verzeihen kann...und LEUTE kennt ), Geld weg, kein Job in Aussicht, die eigene Tochter wendet sich ab...was nun? Da der einzige Freund aus Jugentagen einen Job anbietet, der dann auch durch Intervention der Freundin platzt, ist guter Rat teuer - und mit gebrochenen Rippen und Infarkt vor der Nase eine Entscheidung schwer. Und wir wissen auch nicht, wie Ben aus der Misere herauskommt, denn am Ende des Films steht er von einer Bank auf - und der Film ist aus.

Und man ruft der Leinwand zu: "was, soll das alles gewesen sein"? Trotz guter Besetzung, trotz Douglas, trotz Eisenberg und De Vito ist hier wirklich nur Schatten - und kaum Licht. Alles ist vorhersehbar. Douglas gibt die Rolle, in der er selbst Jahre verbracht hat...Womanizer, alternd, sexsüchtig...und wenigstens das funktioniert ganz ordentlich. Was aber fehlt und dem Film wirklich schadet, ist ein roter Faden, Alle Bruchstücke sind vorhersehbar, die Probleme der Hauptfigur lassen den Zuseher kalt. Natürlich ist der Film routiniert und mit sicherer Hand inszeniert, die Dialoge sind nicht schlecht, aber wenn man am Ende nicht weiß, warum man sich diesen Film angesehen hat, läuft etwas falsch. Ich kann diesen Film nicht empfehlen - 4/10.

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