Review

Bruderdrama im Drogenthrillermantel...14.08.2015

Universitätsprofessor Bill kommt heim aufs Land zu seinem Zwillingsbruder, unterstützt diesen nach anfänglichem Widerwillen bei einer kleinen Drogengeschichte, was aber für alle Beteiligten unerwartete Folgen hat, zumal auch in Bills Karriere nicht alles zum besten steht.

Die erste Stunde dieses Films ist einfach wunderbar, was allein und einzig am Schauspiel von Edward Norton liegt. Wie er den dauerbekifften Bruder und den steifen Professor verkörpert, dabei mit wenigen Gesten große Unterschiede zeichnet, das ist einfach darstellerisch auf einem anderen, weitaus höheren Niveau als damals bei Herrn van Damme in Double Impact. Obwohl, wenn ich an die rosa Hosen denke...das hat etwas von den langen, fettigen Haaren des Drogendealers des Herrn Norton. Egal, das Sujet ist völlig unterschiedlich, denn obwohl der Text der DVD auf einen Thriller hindeutet, haben wir es hier vielmehr mit einem echten Familiendrama zu tun, welches durch gaaaanz kleine Gewalttaten unterbrochen wird.

Das aber ist auch das Manko des Streifens, denn Regie und Drehbuch wollen in meinen Augen einfach zuviel von allem in den Topf mischen. Da muß man sich noch mit der Mutter herumschlagen, ein Love Interest kommt hinzu, es gibt Ärger mit dem neuen Arbeitgeber dank einer vermeintlichen Sex-Eskapade...das alles ist nicht immer stimmig und vor allem gen Ende zu auch nicht mehr spannend. Dumm auch, daß man statt den Film mit dem Ergebnis einer Schießerei enden zu lassen, noch einen Nachklapp gegen Judenfeindlichkeit draufsetzen muß, samt Weltverbesserung. Das ist fad, das paßt nicht und macht viel zu Nichte. Egal, denn grundsätzlich ist der Film recht unterhaltsam, punktet vor allem mit Ed Norton, aber das reicht dann auch nicht für Höchstnoten, sondern nur für solide 7/10.

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