Little Dixie, ein Ort irgendwo im Nirgendwo, genauer gesagt im trostlosen Oklahoma, ist Hauptschauplatz dieses Filmes, der sich nur schwer beschreiben lässt, entzieht er sich doch jeder eindeutigen Zuordnung zu einem Genre oder speziellen Thema. Dieser Umstand macht den Film einerseits besonders reizvoll, andererseits hat sich wohl der ein oder andere Zuschauer schon davon überfordert gefühlt. Und so sei vorweg gesagt: wer es gern eindeutig hat, der spare sich diesen Film.
Ansonsten kann ich dieses Kleinod an Filmkunst nur empfehlen. Es gibt viele tolle Dialoge, jede Menge Stoff zum Nachdenken, Lebensweisheit, schrullige und dabei doch überwiegend liebenswerte Figuren (die durchweg einen Hau weghaben), Action, Noodling (krasse Sache!), Drama und eine Menge Momente, die einen überrascht zurücklassen.
„Die Welt ist und bleibt böse, egal wie viel Gras du rauchst."
„Woher nehmen Sie die Zeit?" - „Ich habe kein Leben."
Mit diesen Zitaten sind die Brüder Brady und Bill grob umrissen, die in „Leaves of Grass" im Mittelpunkt stehen und von Edward Norton grandios verkörpert werden. Der eine ist ein erfolgreicher Philosophieprofessor, der nur für die Arbeit lebt, der andere ein Experte für Marihuana, das er im großen Stil anbaut (natürlich von allerbester Qualität!) und auch selbst konsumiert. Die beiden sehen sich nicht oft, was sich allerdings ändert, als einer der beiden vermeintlich stirbt... Von der Begegnung der Brüder und den damit verbundenen Ereignissen handelt der Film.
Viel mehr sei hier zum Inhalt des Streifens nicht verraten. Nach dem ersten Anschauen bin ich noch etwas verwirrt und einige Stellen bieten sich an, sie mehrmals anzusehen, wird doch Einiges geboten, worüber nachzudenken sich lohnt. In Erinnerung geblieben ist mir aber, dass es laut Epikur unlogisch ist, den Tod zu fürchten. Wer es genauer wissen will, weiß ja jetzt, was zu tun ist...
Und ansonsten gilt: „Wir alle zerstören die Welt. Reparieren wir sie!" Für diese und jede Menge weitere Anregungen zum Nachdenken gibt es von mir
9 von 10 Punkten.