44 Inch Chest – Was bedeutet das? Nun, ich würde es frei übersetzt fürn nen Sarg halten. Würde irgendwie auch passen.
Colin Diamond (Ray Winstone, Die Legende von Beowulf, King Arthur, Aufrag Rache) ist ein liebender Ehemann, geht fleißig seiner Ehe nach und würde alles für seine Ehefrau Liz (Joanne Whalley, Willow, Tod im Spiegel) tun. Eines Tages kommt Colin nach Hause, und seine Frau beichtet ihm einen Seitensprung. Da sieht Colin rot. Er verprügelt seine Frau und zerfließt in Selbstmitleid. Wahrscheinlich würde er sich sogar die Kugel geben, gäbe es da nicht seine alten Freunde. Mal (Stephen Dillane, King Arthur, Goal), Old Man Peanut (William Hurt, Harry Potter, Alien), Archie (Tom Wilkinson, Operation Walküre, Der Patriot) und Meredith (Ian McShane, Sie waren Helden, Death Race, Fall 39) machen das, wozu Collin nicht in der Lage ist. Sie fangen den bösen „Loverboy“ (Melvil Poupaud, The Broken, Speed Racer), malträtieren ihn, und setzen ihn Colin vor die Nase. Nun soll er sich um den Kerl kümmern, der seine Ehe zertrümmert hat.
Sicherlich malt sich jeder Mann in seinen Träumen aus, was er mit einem etwaigen Typen machen würde, der seine Holde flachlegt. Natürlich ist der Fehler dann nur bei der Frau und dem fremden zu suchen. Sollte das aber mal anders sein, kann man getrost zur Selbstjustiz greifen und mal richtig an der Daumenschraube drehen. Ich für meinen Teil würde dafür sorgen, das der Typ in einer „44 Inch Chest“ landet.
Hier bei „44 Inch Chest – Mehr Platz braucht die Rache nicht“ handelt es sich aber eher um ein Kammerspiel. Und das mit Schauspielhochkarätern par Excellance! Allesamt in England beheimatet, spielen sie sich einen ab, das man wirklich freudig dreinschaut. Der schwarze, englische Humor kommt hier absolut nicht zu kurz. Somit könnte man den Film ansich eher als Rabenschwarze Komödie bezeichnen, als eine knallharten Thriller. Besonders die Wortgefechte des alten Peanut mit dem Schwulen Meredith sind ein absolutes Highlight! Ian McShane schubst sich durch seine einzigartige Performance ohnehin in die vorderen Ränge dieser Truppe.
Besonders der Dialog, den Colin mit dem „Loverboy“ über die Liebe hält ist aller erste Sahne. So würde ich das ganze auch deuten. Vorallem was eine Beziehung angeht.
Zu Ende hin entwickelt sich aber eine etwas komische Konstellation der Umstände. Collin verfällt in eine Art Traum, welche ihn Sachen sehen und spüren lässt, die etwas skurril empfunden werden können. Mir kams jedenfalls so vor.
Fazit
Knapp 90 Minuten Kammerspiel mit fragwürdiger, aber nachvollziehbarer Story und einem Schauspiel-Ensemble, welches nur so vor Spielfreude strotzt. Den Jungs hats Spass gemacht, mir irgendwie auch.
7/10