Review

Florentine läßt es krachen…20.08.2010

Innerhalb kürzester Zeit zwei Filme aus dem tot geglaubten Ninjagenre, Hollywood ist doch immer mal noch für eine Überraschung gut. Während der „Ninja Assassin“ eher für die große Leinwand und auch mit entsprechendem Budget produziert wurde, steht eben dieses Budget dem „Wuschwusch“ – Meister nicht zur Verfügung. Florentine hat seinen letzten Ausflug in die größeren Produktionswelten mit van Dammes „The Shepherd“ sicher schon bereut und macht nun das, was er am besten kann – mit wenig Geld in Bulgarien, Rumänien oder sonstwo im osteuropäischen Raum Kampfsportkracher auf die Beine stellen, denen es nicht um eine ausgefeilte Story, sondern um knackige Keilereien geht. Auch hier ist wie in seinen früheren Filmen kein Platz für Finesse, die Geschichte ähnelt ein bißchen der vom Ninja Assassin…

Wir sehen Casey, Halbwaise, in einem Kampfsportstudio aufwachsen, in dem die gute alte Kunst des Ninjutsu gelehrt wird. Auch dabei: Tiger, ein Schüler, der sich nicht im Zaum halten kann und schließlich vom Sensei vor die Tür gesetzt wird…ein Fehler, der sich noch rächen wird. Vorsichtshalber läßt der Sensei eine legendäre Ninjaausrüstung in New York deponieren, und dort kommt Jahre nach dem Ausschluß Tigers wieder zum Zusammentreffen mit Casey, der die Ausrüstung beschützen soll. Mit dabei auch noch eine Art Freimaurerloge, die sich der Dienste Tigers bedient haben…ein Fehler, der sich noch rächen wird. Denn Casey ist unstoppable…kein Wunder, bei dem Vornamen, man erinnert sich nur zu gern an Casey Ryback, den Koch vom Dienst…

Der Film dauert keine neunzig Minuten, und genau deshalb wird von Anfang an gut aufs Tempo gedrückt. Vorstellung der Charaktere, kurze Erörterung der Ausgangslage, bissl Training, Ausschluß des einen, Förderung des anderen – und los geht es. Etwa nach 30 Minuten sind die Visiere unten und ein Kampf folgt auf den anderen, allesamt äußerst spektakulär und glücklicherweise nicht mit modernen Stilmitteln, sondern mit viel Liebe zum Genre inszeniert. Da gibt es lange Einstellungen, bei denen man alle Bewegungen gut ausgeleuchtet und nicht mittels Schnittechnik zerhackt erkennen kann, man sieht Zeitlupen, und wenn Blut fließt, was es reichlich tut, dann nur selten aus dem Rechner. Darstellerisch sind hier genretypisch auch keine Großtaten zu erwarten, macht aber nichts, wir wollen ja nur Scott Adkins kämpfen sehen – und dieser Wunsch wird mehr als erfüllt. Perfekt ist der Film dennoch nicht, dazu ist die Nebenhandlung einfach zu dämlich, aber egal, den Genrefreund freut das Treiben hier sehr, zu lange hat man warten müssen, bis es mal wieder echt harte Filme gibt…eben Filme für das erwachsene ( männliche ) Publikum…9/10.

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