Fulcis Beitrag zum Spaghetti-Western Genre enthält einige der großen Kult-Klassiker Akteure der italienischen Film-Ära.
Fabio Testis Charakter Stubby trägt die Kleidung eines Dandys, besitzt ein öliges Lächeln welches Stahl schmelzen könnte, und er hat immer vier oder fünf Decks markierte Pokerkarten seinem koffer versteckt. Neben Stubby gibt es die schöne und schwangere Bunny, einen Alkoholiker genannt Clem (Michael Pollard! Wahrscheinlich der einzige Schauspieler in diesem Film den die meisten Zuschauer außerhalb Europas kannten zur der Zeit) und einen seltsam geistig betüddelten schwarzen Leichengräber der schon mal tote Menschen sieht. Und dann natürlich Chaco (Thomas Milian), ein brutal sadistischer Outlaw mit einem Faible für gewalttätige Ausbrüche, Peyote, und Whisky. Sein Make-Up erinnert dann auch an Charles Manson, der sich bekanntermaßen ein Hakenkreuz in die Stirn geschnitten hatte, während Chaco unter jedem Auge ein blutiges Kreuz trägt.
Desweiteren bietet der Film einige wunderschöne Bilder von schneebedeckten Bergdörfern und trocknen, ausgedörrten Wüsten.
Dies ist nicht der typische Spaghetti-Western - wir kennen die Art - eine menge finstere Gesichter, alberne Dialoge und gewalttätige Action welche alle fünf Minuten auftaucht oder so. Dieser Film arbeitet auf einer langsameren, prätentiösen Ebene. die Dialoge sind noch immer albern, die finsteren Gesichter sind noch da, jedoch statt zahlreicher Actionsequenzen gibt Fulci uns ein fast traumhaft wirkendes Ambiente.
Der Nachteil des Films ist der Soundtrack. Die Instrumentals funktionieren gut, aber die Songs, die Vocals sind abscheulich. So schlecht dass sie fast den Film ruinieren. Anstelle der launischen und ätherischen Soundtracks mit denen die meisten Filme dieses Genres verbunden sind, hat dieser Film einen Soundtrack der klingt wie aus einem 70er Jahre Pop Musik Radiosender - einfach furchtbar!
Dies ist ein merkwürdiger Film. Es ist ein verträumter, hypnotischer Western und erinnert öfters an die die seltsame Traum Ästhetik, die Fulci dann später in die Geistadt der Zombies einbrachte.
Es gibt zu viele langatmige Sterbebett Szenen und zuviel sprudelnde Wärme für einen Film dieses Genres. Der Film nimmt einen massiven abstecher in die Sentimentalität und braucht einige Zeit um wieder zurück auf die Schiene zu kommen.
Die Sequenzen der Angst überzeugen mich weit mehr. Der Showdown zwischen Stubby und Chaco ist brillant: Das Bild des zerstörten Narzissmus von Stubby wird mir unvergesslich bleiben.
Insgesamt ein interessanter Film von dem ich wünschte er wäre das Meisterwerk, dass er hätte sein können.
6/10