Mit Four Of The Apocalypse schuf Fulci einen weiteren, seinen vorletzten, Western. Das Ergebnis scheint mir etwas zwiespältig.
Wie man sich denken kann, wurde hier kein reiner Italo-Western gedreht-da würde man den Regisseur unterschätzen-sondern eher ein Psychogramm der vier flüchtenden Reiter. Über weite Strecken gelingt dies auch ganz gut. Aber irgendwie scheint die Chemie diesmal nicht zu stimmen. Vielleicht hätte man sich doch für eine Richtung entscheiden sollen.
Zuviele Komponenten fließen hier ineinander. Mit Fabio Testi-der übrigens für Sergio Leones Il Brutto, Il Bueno, Il Cattivo (Zwei Glorreiche Halunken) als Stuntman begann und ein Jahr später in dessen C'era Una Volta Il West (Spiel Mir Das Lied Vom Tod) zu sehen war- konnte zwar ein versierter Schauspieler engagiert werden, doch kann man seine verschiedenen Wandlungen im Laufe des Films nicht vollständig nachvollziehen. Die junge Hure wird gespielt von Lyanne Frederick, die u.a. die letzte Ehefrau von Peter Sellers wurde und bereits sehr früh an ihrem Alkoholismus zugrunde ging. Mit der Vergewaltigung der schwangeren Prostituierten durch ihren Wegbegleiter-der wieder mal fiese Tomas Milian-läßt Fulci dann auch noch sehr explizite Brutalität einfließen, die nicht ganz angemessen scheint. Jetzt hat man also noch einen Rachefeldzug vor sich.
Ein Film, der einen mit gemischten Gefühlen zurück lässt. So ab der Hälfte tritt eine Wende ein, deren Folgen man skeptisch gegenüber stehen, die man aber auch einfach akzeptieren kann.
Fulci's erfolgreichste Filme-was zumindest die Zuschauerzahlen angeht-standen noch ein paar Jahre bevor. Danach sollte er keine Western mehr drehen.
Ein etwas unausgegorenes Filmvergnügen.
6 / 10 Punkte