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Wenn es mal nicht läuft...25.05.2013

Fabrikbesitzer zu sein ist nicht leicht. Miesepetrige Angestellte, diebische Aushilfen, auf Abfindung spekulierendes Unfallopfer...immer die Wurst eines Fabrikverkaufs an einen Großen der Branche vor Augen...da möchte man nicht unbedingt tauschen. Wenn dazu dann auch noch die Gattin daheim seit Monaten dem Beischlaf abgeneigt ist ( "um acht Uhr wird die Jogginghose zugeschnürt, und dann ist die Chance vorbei für diesen Tag" ) und der Nachbar jeden Tag bei Heimkommen nervt, dann...ja, dann vertraut man dem Freund, der einem seltsame Pläne einflüstert und auch noch Drogen an die Hand reicht. Ben Affleck ist als langhaariger barkeeper hier eine Klasse für sich!

Man kann dem Film eine gewisse Unschlüssigkeit vorwerfen, denn insgesamt hat er einige Drehbuchbestandteile zu viel an Bord, die in der Kürze der Laufzeit ( nur 88 Minuten ) nur knapp angerissen, aber nie zur Gänze erläutert werden. dafür besticht der Streifen durch seine Direktheit. Es fehlen die üblichen Heile-Welt-Szenen, und wenn ein Callboy engagiert wird, dann geht er eben nicht "aus Versehen" zur Nachbarin, sondern führt seinen Job aus. Sogar den nervigen Nachbarn ( jeder kennt diesen Typ Mensch, der es nur gut meint...) ereilt ein herbes Schicksal, dafür Extrabeifall.

Jason Bateman in der Hauptrolle tut das, was er am besten kann...ganz normal aussehen und einfach vor sich hin gucken. Die Idealbesetzung für die Rolle des langweiligen Chemikers, der einmal einen guten Einfall hatte und daraus eine Firma gestrickt hat. Doch die wahren Stars sind hier in den Nebenrollen zu sehen, lauter Darsteller, die sehr einfache und leicht dämliche Menschen spielen...was in der Häufung so selten vorkommt und tatsächlich amüsant ist. Ich kann den Streß des Unternehmers nachempfinden, und so kann ich auch diesen kleinen, aber feinen Film wahrlich empfehlen. Er ist kurz - und kurzweilig, dafür 8/10.

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