Geht Dir Dein Job auch auf die Eier?
Wer AUSGEQUETSCHT gesehen hat, versteht die obige Frage sofort. Der Originaltitel EXTRACT ist zwar noch doppeldeutiger, denn unser Held Joel (Jason Bateman) ist Boss einer Fabrik für Aromaextrakte, aber auch der deutsche Titel AUSGEQUETSCHT gibt auch gut wieder was in der soliden, aber nicht überragenden Komödie passiert. Es geht um die Mitarbeiter dieser Firma und einen geplanten Verkauf, eine kleine hübsche Betrügerin Cindy (Mila Kunis), die bröselnde Ehe von Joel mit Suzie (Kristen Wiig) und den guten Ratschlägen seines Hippie-Freundes und Barkeepers Dean (Ben Affleck). Alles das wird in gewohnter Form einer Komödie des Regisseurs Mike Judges zusammengemischt den viele ja sicher noch von dem guten IDIOCRACY kennen.
Wem diese sehr viel aufwendigere Komödie gefallen hat wird AUSGEQUETSCHT auch lieben. Beides werden sicherlich keine Klassiker sein, aber wer auf skurrile Typen und schräge Gags steht, und wissen wollte, warum nichts mehr sexuell passiert wenn Joels Ehefrau abends um 20 Uhr die Jogginghose anzieht und wer immer schon einmal Ben Affleck als Drogen-Hippie mit Vollbart und langen Haaren sehen wollte wird bestens bedient. Zudem sei bemerkt, dass Gene Simmons (Sänger von KISS!) einen Anwalt im Film spielt. Dazu gibt’s noch beschwingte Musik und einen Callboy, dessen Gehirnmasse wohl überwiegend in die Hose gerutscht ist. Überhaupt erinnern einige Charaktere der Mitarbeiter in Joels Firma an die verdummten Zukunftsmenschen in IDIOCRACY was Mike Judge wohl zu einem Markenzeichen ausbaut.
Gut ist der stets nervende Nachbar den bestimmt in ähnlicher Form viele von uns haben und der auch sein „gerechtes“ Ende findet. Jason Bateman muss als Joel sich nicht groß um eine intensive oder flexible Darstellung bemühen. Die Gags sind easy und man spielt sich so durch. Ein wenig Hintersinn und Sozialkritik ist stets dabei, aber am Ende steht doch das Schenkelklopfen oft im Vordergrund. Man kann kein Gagfeuerwerk im Stile eines Blockbusters des Genres erwarten, oder dass man den Film jemals mehr als einmal sehen wird, aber es gibt nette running gags und gut aufgelegte und gar nicht so unbekannte Darsteller so dass die rund 90 Minuten doch wie im Flug vergehen und man den Film für Liebhaber leichter Independent-Komödien absolut empfehlen kann.
5,5/10 Dingsbums....äh,....Punkten