Review

Das Kinderbuch "Where the wild things are" von Maurice Sendak ist schon seit Ewigkeiten ein Klassiker der Kinderliteratur und so musste natürlich auch eine Verfilmung des Werkes her. Zu einer Zeit in der mit Fantasyadaptionen unendliche Geldquellen sprudeln, wirtschaftlich durchaus nachvollziehbar.

Allerdings hat man da wohl nicht mit Sonderling Spike Jonze gerechnet, der natürlich neben "seiner" Jackass-Reihe u.a. auch für "Being John Malkovich" auf dem Regiestuhl saß.

Schenkt man zahlreichen Berichten, so musste Jonze einen ziemlichen Kampf mit den Produzenten und Filmstudios austragen, die immer wieder Änderungen an seiner Version der wilden Kerle haben wollten, da diese zu "grimmig" und "gruselig" ausfielen.

Dies stellt dann auch denn einzigen wirklichen Schwachpunkt des Films da, doch dieser wiegt teilweise schwer. Man merkt in der zweiten Hälfte des Films allzu deutlich, dass hier Einiges umgestaltet werden musste und so der Rhytmus der Geschichte teils sehr ins Wanken gerät.

Eine Vermutung von mir: Ein Charakter (Kuhkopf) wird gar nicht wirklich vorgestellt, kommt nicht zu Wort und scheint doch eine größere Rolle zu spielen. Evtl wurde hier deutlich umgeschnitten.

Doch genug gemeckert. "Where the wild things are" bietet so Einiges, was ihn absolut sehenswert macht. Allein die "Wilden Kerle" erinnern schön nostalgisch an die Figuren aus Michael Ende's "Die unendliche Geschichte", obgleich natürlich hier die Gesichter animiert wurden und alles sehr viel "echter" wirkt.

Auch die Geschichte als solche ist sehr intensiv erzählt und bietet eine Welt, in die es sich für 90 Minuten abzutauchen wirklich lohnt. Die Grundstimmung ist zwar teilweise sehr betrübt, doch gehört dies natürlich auch zu der großen Metapher um die herum sich die Geschichte bewegt.

Dadurch und auf Grund (sehr weniger) etwas gruseliger Szenen, würde ich mit den ganz Kleinen eher nicht anschauen. Meine achtjährige Tochter jedoch hatte ihren Spaß, wie ich auch.

Fazit:
Sehr liebevolle, etwas nostalgische Verfilmung eines Klassikers, der sich wohltuend vom Fantasy-FX-Overkill der großen Produktionen abhebt und mehr Wert auf die Geschichte und deren Charaktere legt. Leider musste wohl sehr viel an der ursprünglichen Fassung des Regisseurs verändert werden, so dass Einiges teilweise nicht mehr ganz homogen erscheint und teilweise etwas "planlos" und "gestört" wirkt.
7,5/10 Punkte

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