Review

Recht beeindruckend, was Regisseur Neill Blomkamp da auf die Beine gestellt hat.

Die von Peter Jackson Produzierte Geschichte um einen einzelnen aufrechten Bürger der in eine Extremsituation gerät und sich dann gegen die schlechte Seite der Menschlichkeit auflehnt gefiel mir unheimlich gut!

Blomkamp schickt seine Figur Wikus van de Merwe durch einen kleinen Höllentrip, den er dokumentarfilmhaft gekonnt in Szene gesetzt hat, was dem Film einen ungewöhnlichen und erfrischenden Stil verleiht der mir sehr gut gefiel.

Direkt über Johannesburg taucht unvermittelt ein gigantisches UFO auf, das optisch wirkt wie eine Retro-version der ID4 Raumschiffe.
Dieses beherbergt unzählige Aliens die aussehen wie eine spacige Verison der Cronenberg-Brundle-Fliege im Endstadium und sich nur durch Knurr und Klick-Laute verständigen. 20 Jahre später leben diese Wesen in einer Art Flüchtlingslager das man nun District 9 nennt und das schnell zu einem Slum verkommt. Das Mutterschiff schwebt immer noch reglos über der Stadt da es ein Kommandomodul verlor das nie gefunden wurde - auch ein Schiffskommandant ist nicht aufzufinden - nur über eine Millionen Aliens in gesundheitlich schlechtem Zustand die nun seit 20 jahren auf einem Terrain leben, das eher einer grossen Müllkippe gleicht.
Die Multinational United (MNU) überwacht District 9 und will nun die Aliens umsiedeln in Distrct 10, wo die Aliens wie in einem KZ zusammengefercht leben sollen...
In Wahrheit ist die MNU auch vielmehr an der Waffentechnologie der Aliens interessiert - und weniger an ihrem Wohlergehen.
Für die Umsiedlung der Aliens ist aber eine Einverständniserklärung der fremdlinge nötig, die sie unterzeichnen müssen - und hier kommt die Figur des Wikus ins Spiel. Der MNU Mitarbeiter wird ausgewählt zur Unterschriftensammlung und wird dabei von einem Mitlitärkommando nach District 9 begleitet. Dort findet er so einige Sachen vor - unter anderem einen kleinen Zylinder aus dem plötzlich eine schwarze Flüssigkeit spritzt und Wikus damit kontaminiert.

Mehr will und werde ich an dieser Stelle über den Plot nicht verraten - denn was ab diesem Punkt geschieht ist wirklich spannend erzählt, gut gespielt und auch hervorragend getrickst, wie ich finde.
Wikus wird vom neugierigen und faszinierten Standartmitarbeiter der MNU zum gejagten Helden der über sich hinaus wächst - im wahrsten Sinne...
Der Film an sich bietet eigentlich alles was man sich wünschen kann für einen etwas anderen S.F. Streifen.

Man macht von Anfang an kein grosses Geheimnis aus dem Aussehen der toll getricksten Aliens, der Dokumentarstil weiss wirklich zu gefallen und verzichtet glücklicherweise weitestgehend auf die inzwischen ja zum unliebsamen Stilmittel gewordenen Wackelkameras, alles speilt durch die Slum-settings in einer tollen Endzeitartigen atmosphäre, darstellerisch hat mich vor allem der als Wikus agierende Sharlto Copley überzeugt der mich optisch stark an Braindead-Star Timothy Balme erinnerte, und selbst die Aliens zeigen darstellerisch manchmal starke Emotionen...

Das ganze gipfelt in einem sehr spannenden Finale mit krachender Action die ich so wirklich nicht erwartet hatte.
Und die dargestellte "dunkle Seite der Menschlichkeit" liess mich nicht nur einmal unbewusst vor mich hin fluchen: "boah ey - MENSCHEN - Abschaum!"
Welcher Film löst das schon sonst aus?
Ich finde District 9 ist eines der Science Fiction Highlights des allmählich zuende gehenden Jahres und ich kann nur abschliessend sagen - ob als Regisseur oder Produzent: Wo Peter Jackson drauf steht, ist auch Peter Jackson drin!

In diesem Sinne 10/10 Punkten!

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