Review

Komplette Serie

„Strike Witches Regel Nr.1 : Ohne Hose läuft sich's besser!“

Strike Witches ist ein Phänomen und zwar ein Gewaltiges. Ich glaube ich habe selten zuvor im Vorfeld solch schlechte Erwartungen in einem Anime gesteckt wie hier. Nur der Name Gonzo hat mir so ein bisschen Hoffnung auf was Gutes gemacht. Tja, was soll ich sagen? Auch diesmal hat Gonzo mich nicht enttäuscht. Es ist wirklich verrückt, aber Strike Witches hat mir wirklich gefallen, obwohl es nüchtern betrachtet eigentlich eine riesige Trash-Packung ist. Ja aber auch Edel-Trash hat eine Daseinsberechtigung und Strike Witches versteht sich gut darin, die Leute zu unterhalten, eine tolle Optik zu bieten und die sinnlosesten Dialoge raus zu hauen, die man sich überhaupt vorstellen kann. Es handelt sich also hierbei erneut um einen Anime, der so schlecht und solch ein großer Humbug ist, dass es schon wieder unterhält. Natürlich ist dieser Anime bei weitem kein Meisterwerk und besonders bei den Charakteren gibt es einige Schwachstellen, aber im Großen und Ganzen halte ich diesen Anime für gelungen und punktet genau da wo er punkten soll : Auf die trashige Art!

Story

Wir befinden uns in einer alternativen Welt – Ende 30er, Anfang 40er Jahre. Miyafumi bekommt die große Chance den Strike Witches beizutreten, einer Geheimorganisation, die gegen sogenannte Neuroi kämpfen müssen. Diese Neurois sind kuriose Lebewesen, die die Welt bedrohen. Schon bald tritt Miyafumi der Akademie bei und lernt dabei ihre neuen Freunde und Kollegen kennen. Der Anime nimmt sich außergewöhnlich viel Zeit für die Kennlernphase. Beinahe jede Folge beinhaltet das Kennenlernen eine Charakters. Gekämpft wird auch hin und wieder, doch durch die besagte Kennlernphase, wirkt die eigentliche Hauptstory eher sehr nebensächlich. Seien wir mal ehrlich, die eigentlich Hauptstory ist totaler Käse. Ich mein, kleine Mädchen kämpfen ohne Hose in irgendwelchen speziellen Anzügen gegen irgendwelche Viecher und das will man dann ernsthaft als „gut“ verkaufen? Nun gut, was gibt es noch zur Story zu sagen? Man bekommt viele Dusch – und Badeszenen geboten, für Ecchi und Loli Fans ein Genuss, dabei gibt es den üblichen „Brustmassage-Gag“ und auch das Ein oder Andere Höschen wird mal ZUFÄLLIG nicht angezogen. Was ist es also, was Strike Witches so besonders macht? Ich kann diese Frage beim besten Willen nicht beantworten. Vielleicht liegt es einfach an der krönenden Absurdität, aber vielleicht auch einfach an dem hohen Unterhaltungswert. Andererseits könnte es auch lediglich an diversen Cliffhanger Enden an manchen Episoden liegen, die den Zuschauer automatisch ein Abbrechen untersagen. Überrascht hat mich auch das Finale. Alles wirkt eigentlich ziemlich gut und zufriedenstellend abgeschlossen, wäre da nicht der ALLER letzte Satz dieses Animes. Dadurch bin auch ICH gezwungen mir die zweite Staffel früher oder später anzuschauen. Aber auch dort werde ich wieder geringe Erwartungen in den Anime stecken.

Animation

Gonzo, I love you! Gonzo hat mich wirklich noch nie in Sachen Optik und Animation enttäuscht. Die Luftkämpfe sind beachtlich gut animiert, die Charaktere sehen größtenteils wirklich niedlich aus und auch die Neorois sehen recht kreativ aus. Etwas enttäuschend, zumindest für Gonzo Verhältnisse, waren die Hintergrundzeichnungen. Ich bin von Gonzo eigentlich, in Sachen Hintergrundanimation, einiges mehr gewohnt. Wie gesagt, es enttäuscht nur auf der Gonzo-Linie, neutral betrachtet sind auch die Hintergrundanimation akzeptabel.

Sound

Naja, geht so. Ich habe immer ein Problem damit, wenn ein Anime streckenweise ernst wird und kurz darauf ein viel zu fröhliches Opening folgt. Ganz genau so verhält es sich hier. Zwar wird Strike Witches nicht sonderlich oft ernst, doch wenn es mal dazu kommt, dann hätte man eventuell erst das Opening bringen sollen und hätte dann erst ins Geschehen eingreifen sollen. Hier bekommt man sozusagen noch vor dem Opening ein paar Szenen zu sehen, wodurch das Opening an manchen Stellen, wie bereits erwähnt, völlig unpassend wirkt. Beim Ending ist es genau das Gleiche. Ein paar Folgen enden mit einem dramatischen Cliffhanger und dann kommt diese Schunkel – und Harmonie Lied, dass so gar nicht zu dem passt, was wenige Minuten davor im Anime passiert ist. An und für sich sind die beiden Songs wirklich lustig und stimmig, nur eben nicht immer ganz sinnvoll eingesetzt. Bei den Synchronsprechern bin ich nicht so ganz vom Hocker gerissen worden, wie in einigen anderen Animes. Viele Stimmen, z.B. die von Perrine, betäubten einfach zu sehr meine Ohren und waren wirklich anstrengend sie durchgehend zu hören.

Charaktere

Schauen wir uns doch unsere Witches mal an. Es gibt hier einige Witches, die wirklich witzig und sympathisch sind, während es auf der anderen Seite Einige gibt, die wirklich unerträglich sind und die man am liebsten höchst persönlich aus der Luft abfeuern will. Und dann gibt es noch die Fraktion, die einen völlig egal sind und die wie langweilige Statisten wirken, mit Ausnahme von 1 Folge. Miyafumi ist unsere Hauptfigur, die zwar ein wenig übertrieben niedlich wirkt, aber insgesamt ein recht angenehmer Charakter ist, auch wenn sie weit entfernt von meinem Liebling ist. Dann haben wir Mio, den Major. Sie ist mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Anime. Sie ist ebenfalls mit trockenem Humor und einer absolut hinreißenden Fake-Lache ausgestattet, welche bei mir jedes mal punkten konnte. Perrine ist eine von 2 Charakteren mit der ich zu keiner Zeit warm wurde. Ihr ständiges Gehabe wegen Mio war derart nervig, dass ich ihr permanent den Tod gewünscht habe. Aber nicht nur ihr Major-Komplex nervte total, auch ihre permanent zickige Art gegenüber Miyafumi war einfach unausstehlich. Minna ist Hass-Charakter Nr.2. Sie ist zwar lange nicht so nervig wie Perrine, aber auch sie nervt mit ihrer künstlich wirkenden Ernsthaftigkeit. Auch sie hat einen leichten Mio-Komplex, was der Serie meiner Meinung nach nicht wirklich gut getan hat. Charlotte ist einer der Witches, auf die so gut wie nie eingegangen wird. Später wirkt sie total blass und meldet sich eigentlich nur im Badehaus mal zu Wort. Hartmann fand ich herrlich. Ihr geht teilweise, im wahrsten Sinne des Wortes, alles am Arsch vorbei und ist wirklich Sau frech, ohne dabei zu nerven. Hartmann ist für mich ein hoher Comedy-Faktor und sie sorgt zusammen mit Mio für die meisten positiven Humor-Einlagen. Barkhorn ist wieder mehr ein „Egal-Charakter“, die nur ein klein wenig mit ihrer etwas rechthaberischen Art nervte. Dafür war ihre Story, mit der kleinen Schwester, wirklich süß und konnte mich gut unterhalten. Litvyak und Juutilainen sind ein Herz und eine Seele. Ich habe die Beiden fast nie getrennt gesehen. Litvyak ist eher eine typische Kuudere, während Juutilainen schon mehr Emotionen zeigt. Ich fand beide eigentlich recht sympathisch, auch wenn natürlich die Beiden viel zu kurz kommen. Lynette ist Miyafumis beste Witch-Freundin. Sie ist ein recht angenehmer Charakter, die zumindest als „beste Freundin“ ihre Sache recht gut meistert. Auch hier hätte ich mir vllt. ein klein wenig mehr für die Freundschaft von Miyafumi und Lynette gewünscht. Zu guter Letzt haben mir Lucchini. Sie ist ein ausfbrausender, italienischer Wirbelwind, die wirklich immer für Stimmung sorgt. Ein bisschen wirkte sie wie Mikoto aus Mai Hime, was wahrscheinlich an der leicht animalischen Ader liegt. Puh, ich glaube ich habe jede Witch durch. Natürlich muss ich hier noch ganz klar erwähnen, dass hier Niemand irgendeine Charaktertiefe erwarten sollte. Wie gesagt, viele recht interessante Figuren werden nach nur 1 Folge in den Hintergrund degradiert, was der Serie ebenfalls wieder mehr schadet.

Empfehlung

Ecchi-Fans, Loli-Fans und Trash-Fans, ihr seid herzlich eingeladen euch dieses Trash-Schmankerl anzuschauen. Meine ausdrückliche Warnung geht an all diejenigen, die sich auf Animes mit hohem Anspruch spezialisiert haben und über einen übertrieben hohen Intellekt verfügen : Guckt euch Strike Witches nicht an, es sei denn ihr wollt euer armes, hochgebildetes Gehirn Schaden zufügen!


Fazit

Edel-Trash der unfreiwillig komischen Sorte. Strike Witches hat zu meinem Entsetzen wirklich Spaß gemacht. Prüfung bestanden, meine Damen – würde Mio wohl jetzt sagen.
Strike Witches bekommt 8 von 10 vertauschten Unterhöschen.


8/10

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