Hollow Man (1/10)
Vorsicht: Spoiler!
Paul Verhoeven hat sich mit diesem Film wieder einmal selbst übertroffen – im negativen Sinne. Denn außer einigen Effektorgien hat der Film nicht viel zu bieten. Die digitalen Effekte, mit denen Kevin Bacon schön gruselig unsichtbar wird, sind zwar toll anzuschauen, aber das war’s dann auch.
Inhaltlich ist der Film auf Suppenkasperniveau. Verhoeven hat in einem Interview einmal geäußert, jeder wünsche sich doch mal, unsichtbar zu sein, und quasi alles das straflos tun zu dürfen, was er wolle. Doch anstatt den Film auch moralisch einzufärben, fährt Verhoeven, der eindeutig gewaltgeschädigt ist und als Kind im besetzten Holland Leichenberge bestaunte, den Karren in den Dreck.
So ist eine Szene, die ansatzweise noch im Film zu sehen ist, wo die Frau sich vor dem Spiegel die Haare bürstet, abrupt unterbrochen, und der Filmfreund fragt sich, was das denn sollte. Diese Szene wurde nach Vorführungen geschnitten, denn Verhoeven wollte eine Vergewaltigungsszene mit einem Unsichtbaren: geistige Verblödung pur.
Auch der Rest des Films spricht eindeutig retardierte Gestalten an. Da fummelt der Unsichtbare (ob Traum oder nicht) Shue an den Brüsten herum, darf auch die oben erwähnte Frau ihren Busen zeigen und sind sexuelle Anspielungen immer dabei. Das schafft weder Spannung, noch Erregung (lol), sondern nur fette Lacher über die dümmlichen Ideen des Herrn Verhoeven.
Plausibel ist der Film auch nicht bei einigen seiner Actionsequenzen. So wird ein Mitarbeiter, der erst von einem Stahlstab durchbohrt wurde, eben mal mit Plackband versorgt, Organe rein, zu mit dem Loch, fertig. Und rettet später seine Kollegin, was wieder einmal für Verhoevens Mentalität steht.
Außerdem ist die Message des Film, wenn man es so bezeichnen darf, dürftig hoch Zehn: jeder der die Möglichkeit hätte, ungestraft zu vergewaltigen, etc. würde dies auch tun. Eine simplistische Gleichung für die niederen Bildungsschichten, denen Populismus gerade recht kommt.
Bei Hollow Man ist der Name eigentlich Programm: die Story ist so hollow, dass einem, wenn man nicht das Kino vorher verlassen hat, nur noch Lachen die totale Verblödung erspart. Ein Film, den man nicht ernst nehmen kann, und der eigentlich ernste Themen schamlos für billige Action und sexuelle Themen ausbeutet.
Zeitvergeudung par excellence. Ich rate ab!