iHaveCNit: Walhalla Rising (2009)
Nachdem ich mich aktuell mit der „Pusher-Trilogie“ auseinandergesetzt habe, wollte ich mir zum 3. Mal seit letztem Dezember ein weiteres Werk von NWR ansehen: „Walhalla Rising“, die 4. Zusammenarbeit mit einem Mads Mikkelsen nach „Pusher 1-2“ und „Bleeder“. Bei den ersten beiden Malen war ich etwas abwesend und abgelenkt, so dass ein Fokus auf den Film nicht wirklich möglich war und ich zu den Zeitpunkten auch kein genaues Urteil fällen konnte. Der Film unterscheidet sich im Setting von den üblichen Filmen von NWR stark. Von neondurchfluteten Städten bei Nacht befinden wir uns im Zeitalter 1000 Jahre nach Christus in den Hochländern der Wikinger. Das wir es mitunter aber mit üblen Gesellen zu tun bekommen, die alle Dreck am Stecken haben und sich in einer Gewaltorgie wiederfinden, ist bereits wieder das klassische Milieu eines NWR. Mit dem aktuell besten Dänen, Mads Mikkelsen an Bord, kann da auch nicht viel schief gehen.
Wir begleiten den stummen Wikinger-Krieger Einauge, der sich aus der Gefangenschaft befreit und einen Trupp christlicher Wikinger auf den beschwerlichen Kreuzzügen ins heilige Land begleitet.
Der Film ist in 6 Kapitel aufgeteilt, die quasi alle bei der Lauflänge von ca. 90 Minuten einen gleichen Anteil vom Film einnehmen und den Film einen guten roten Faden und Aufbau verleihen, denn die eigentlich durch Dialoge stattfinden Narration ist nur lose bis gar nicht vorhanden. Sich einen Zugang zu diesem Film zu verschaffen ist da recht aufwendig und komplex. Ähnlich wie im 2013er „Only God Forgives“ ist natürlich auch eine Symbolik vorhanden, die dem Film noch zusätzliches intellektuelles Gewicht verleiht und auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Der Film ist grau und trist, aber in entsprechenden Momenten extrem licht- und farbdurchflutet. Die Optik und auch die Kameraführung, Schnitt und Musik hat vermutlich auch einen Einfluss auf Jed Kurzels „Macbeth“ aus 2015 gehabt, der für mich auch genauso extrem stark ist wie „Walhalla Rising“. Für NWR typisch wird Gewalt auch hier zelebriert und nicht zu knapp – Von mechanischen über organische Körperteile ist hier alles dabei. Der stärkste Faktor hier ist auch Mads Mikkelsen, dessen „Einauge“ in seinem Ausdruck ohne Dialogzeilen mehr Aussagekraft hat, als es jemand mit hunderten Dialogzeilen haben könnte. Dementsprechend gehört Mads zu meinen Lieblingsdarstellern, NWR zu meinen Lieblingsregisseuren und ein „Walhalla Rising“ in meine Top3 der Refn-Filme neben „Bronson“ und „Only God Forgives“
„Walhalla Rising“ - My Third Look – 9/10 Punkte.