Review

Die junge Fotografin Valentina lernt eine mysteriöse Frau kennen, die sich Baba Yaga nennt. Seit der Begegnung wirkt Valentinas Kamera wie verhext und die schaurige Puppe, die ihr Baba Yaga geschenkt hat, scheint ihr auch alles andere als Glück zu bringen…

„Baba Jaga“, eigentlich ein altertümliches, osteuropäisches Märchen, findet hier Einzug in die wilden 70er. Der Film ist eine italienisch-französische Koproduktion und spielt sich in Mailand ab. Unter den Mitwirkenden findet man bekannte Gesichter wie George „Man-Eater“ Eastman und Caroll Baker (GIGANTEN, DAS WAR DER WILDE WESTEN). Baba Yaga ist wohl eine Hexe. Das erkennt man an dem Hall in ihrer Stimme und dem schwarzen Schleier. Oder auch daran, dass sie Valentina einen Strumpfhalter stibitzt mit dem Vermerk sie brauche ein „Personal Object“. Baba Yaga verhext daraufhin Valentinas Kamera, übrigens eine zweilinsige Rolleiflex, eine veraltete Mittelformatkamera mit Nostalgiewert. Diese spuckt nach der Begegnung der beiden Frauen ganz merkwürdige Fotos von Damen in S/M-Klamotten aus oder tötet das Modell beim Betätigen des Auslösers. Valentina träumt im Verlauf von bösen SS-Soldaten und einem Loch ohne Boden. Alles endet dann damit, dass Valentina in Babas Keller nackt ausgepeitscht wird. Ihr Stecher George Eastman mimt den Retter in der Not.

Gleich in seinen ersten Momenten wird eine US-Flagge verbrannt. Das macht BABA YAGA auf Anhieb sympathisch. Bei einem Kinobesuch glotzt die Protagonistin den deutschen Stummfilmklassiker DER GOLEM - WIE ER IN DIE WELT KAM. BABA YAGA begeistert aber auch mit stimmigen Sets, z.B. Valentinas Galeriewohnung, in der sie auch Modelshootings abhält. Zwischendurch, besonders als Anzeichen hexerischer Aktivität, sind schicke Schwarzweiß-Fotografien eingebettet. Man fühlt sich an Glanzlichter wie BLOW UP erinnert.
Neben einem Paradies für Hobbyfotografen und dem duften Schick der Beat-Generation und der späten 60er-Jahre wird jedoch nicht sonderlich viel geboten, weshalb BABA YAGA auch nicht mit Gruselschockern wie DAS OMEN, DER EXORZIST oder ROSEMARIES BABY unter einen Hut zu bringen ist.

Nudity: (+)(+)(1/2)(-)(-)
Thrill: (+)(+)(-)(-)(-)
Style: (+)(+)(+)(+)(-)

Fazit:
Beatlastig und artificial! Nicht sonderlich gruselig, dank Stylebonus aber sehenswert.

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