BABA YAGA
Inhalt:
Die junge Mailänder Fotografin Valentina rettet eines abends, einen Hund davor von einem Auto überfahren zu werden. Die Fahrerin des Autos, eine ältere Frau ganz in schwarz gekleidet, bietet Valentina an, sie nach Hause zu fahren. Zuhause angekommen rät sie Valentina ihren Namen: “Baba Yaga”, nicht zu vergessen und sie in ihrem Haus zu besuchen. Noch in der selben nacht erlebt Valentina einen seltsamen Traum, in dem sie im zweiten Weltkrieg nackt einem Offizier vorgeführt wird und anschließend in ein schwarzes Loch springt.
Einige Tage später, besucht sie die geheimnisvolle Baba Yaga und macht mehrere Photos in ihrem Haus, auch hier erlebt Valentina einen merkwürdigen Traum, als sie sich für einen kurzen Moment auf ein Bett legt. Baba Yaga schenkt ihr eine Puppe namens Anette, die Puppe ist in S/M-Kleidung gehüllt. Valentina weiß nicht so recht was sie mit der Puppe anfangen soll, Baba Yaga rät ihr, die Puppe stets bei sich zu haben, sie beschütze sie so vor allen Gefahren, Valentina nimmt die Puppe ungläubig an.
Danach häufen sich bizarre Vorfälle: immer wieder Träume vom Krieg, Sadomasochismus und Anette, die Puppe, die in ihren Träumen zu einer lebendigen Frau wird.
Als ein befreundetes Photomodell Valentina’s getötet wird, bekommt sie langsam Angst, was will die mysteriöse Baba Yaga von ihr, welche Bedeutung hat die Puppe die sie ihr schenkte. Valentina’s Freund Arno versucht ihr zu helfen, er misstraut Baba Yaga und rät Valentina sie nicht mehr zu besuchen und den Kontakt zu beenden.
Noch in der selben Nacht, in der ihre Freundin, das Photomodell getötet wurde fährt Valentina zusammen mit Arno zu dem Haus Baba Yaga’s, gemeinsam versuchen sie dem Geheimnis auf den grund zu gehen. Im Haus von Baba Yaga angekommen, kommt es zu einem finalen Kampf, in dem das Geheimnis um Baba Yaga gelüftet wird.
Corrado Farina’s Film: Baba Yaga ist ein kleiner, relativ unbekannter, im coolen Stil und Design der 70er Jahre gedrehter Film. Die Musik passt in wirklich jeder Sequenz zu der Handlung und ist typisch für italienische Filme der damaligen Epoche. Teilweise werden in den Film Standaufnahmen eingefügt, welche dem ganzen einem, den Valentina Comics angepassten Stil entsprechenden, surrealen Flair verleihen und mir ziemlich gut gefallen.
Die Ästhetik schwingt irgendwo zwischen; Giallo, Avantgardistischem Autorenfilm mit sleazigen, toll gestylten Dekors.
Auch wenn Baba Yaga auf den Comics Guido Crepax aufbaut, ist der Film glücklicherweise kein perverser Frauenfolterfilm, sondern könnte in ungeschnittener Form auch im Fernsehen gezeigt werden. Die Extras auf der Blue Underground DVD sind sehr interessant und informativ, da wäre eine gute Dokumentation über Crepax’ schaffen, namens: “Freud in Color”, ein Interview mit Regisseur “Corrado Farina”, einem Trailer, Poster Galerie, sowie einem “Comic zum Film” das die verwandte Ästhetik und Herangehensweise aufzeigt.
Übrigens: Die Person "Baba Yaga" stammt aus alten, russischen Märchen und symbolisiert eine böse, alte Frau, ähnlich der Hexe aus "Hänsel und Gretel".
George Eastman spielt Valentina’s Freund Arno routiniert und zufrieden stellend. Gut gefallen hat mir auch “Isabelle De Funes”, welche im Valentina typischen Look, sprich: Pagenkopf, daherkommt und durch ihre zurückhaltende, unaufdringliche art sehr zum positiven Gesamteindruck des Filmes beiträgt. Isabelle De Funes ist, wie der Name vermuten lässt, mit Frankreich’s Starkomiker: Louis De Funes verwandt, leider gibt es aber so gut wie keine Informationen über Sie, das Internet schweigt sich hier vorwiegend aus.
Alles in allem, ein guter alter Film, der Freunden stylisher 70er Kost gefallen wird (wie mir z.B.).