Viele Leute aus meinem Freundeskreis behaupten steif und fest, dass mit den Spiderman-Filmen die große Stunde der Comicverfilmungen eingeleitet wurde. Dabei liegen sie Alle total falsch. Denn genau genommen war der erste X-Men Film die Geburtsstunde der großen Marvel Helden und ich bezweifle sehr, dass es die ganzen Comicverfilmungen geben würde, wenn X-Men damals maßlos gefloppt wäre. Angefangen hat alles mit dem weltberühmten Comic von Marvel, welcher dann auch erfolgreich als eine Cartoon-Serie adaptiert wurde. Nun kann ich keinerlei Zusammenhänge zwischen Comic und Film heran ziehen, da ich keinen einzigen Comic von X-Men gelesen habe. Zuletzt habe ich diesen Film im Jahre 2000 im Kino gesehen, deswegen war es mal wieder schön diesen Comic-Klassiker zu sehen. In X-Men geht es natürlich in erster Linie um Mutanten. Wir haben gute Mutanten, die auf eine Akademie gehen und dort lernen, mit ihren Kräften umzugehen und wir haben rebellische Mutanten, die sich als eine höhere Form der Menschheit ansehen und gegen die Unterdrückung ankämpfen wollen. Allerdings gibt es auch bei den Menschen zwei Parteien, zum Einen die loyalen Menschen, die Alle Lebewesen gleich behandeln und die faschistischen Menschen, die Mutanten als eine Bedrohung betrachten. Wie das in solchen Comicverfilmungen ist kommt es zu diversen Kämpfen zwischen guten und rebellischen Mutanten und man darf dabei erstaunlich gute Effekte, zumindest für das Jahr 2000, genießen. Der damals noch unbekannte Hugh Jackman ist eine absolute Idealbesetzung für die Rolle des Wolverines. Er kommt sehr trocken und kalt rüber, hat aber einen sehr weichen Kern. Auch Patrick Stewart als Dr.X ist großartig und ganz ehrlich gesagt, hätte ich keinen anderen Schauspieler gewusst, der diese Rolle hätte besser spielen können. Der dritte große Schauspieler ist Ian McKellen in der Rolle als Rebellenanführer Magneto. Für mich persönlich die interessanteste Figur im ganzen Film und wenn man die Art und Weise liebt, wie McKellen spielt wird sich sicherlich jeder Fan meiner Meinung anschließen. Die restlichen Darsteller agieren zwar gut, wirken aber im Vergleich zu den 3 großen Darstellern eher blass und können nicht ganz so das Interesse der Zuschauer wecken. Besonders nervig finde ich Halle Berry in der Rolle als "Storm". Nicht nur, dass sich die Produzenten mit ihrer Macht völlig überschätzt haben, nein auch Berry selbst wirkt wie in den meisten Filmen völlig überfordert und eindimensional in ihrer Rolle. Für viele Männer wird es aber durch ihr gutes Aussehen reichen (siehe Angelina Jolie). Ebenfalls eine nervige Figur ist Mystique, die zwar optisch einfach bombastisch aussieht, aber ebenfalls mit einer Fähigkeit ausgestattet ist, wo man sich wirklich ernsthaft fragt wieso sie nicht "Dieses und Jenes" probiert. Ich muss ehrlich gestehen, dass mich X-Men damals regelrecht umgehauen hat. Dieser Zauber ist knapp 11 Jahre danach nicht mehr ganz so groß, aber trotzdem bleibt X-Men tolles Popcorn-Kino, dass zu keiner Minute langweilig wird. Achja und wer die Zeichentrickserie liebt, wird hier die Ein oder Andere witzige Anspielung erkennen können (Beispiel : "Gelber Gummianzug").
Wer X-Men noch nicht gesehen hat, hat den großen Grundstein der Comicverfilmungen bzw der klassischen Superheldenverfilmungen verpasst. Jeder der Comicfilme liebt und schätzt muss sich diesen Film angucken. Der Film war nicht nur für die Comicfilmära wichtig, sondern auch für Hugh Jackman, der durch diesen Film Weltruhm erlangt hat.
Fazit : Man merkt deutlich, dass dieser Film nur der Auftakt einer ganzen Reihe ist. X-Men ist zwar inzwischen bisschen eingerostet, hat aber nichts von seinem sympathischen Charme, ausgelöst durch Jackman, McKellen und Stewart, verloren. Nicht der beste Teil der Reihe, aber ein sehr gelungener Auftakt.
8/10